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herbstrose

Posted on 3.2.2025

Gespräche zwischen Wien und München Dreizehn Jahre hat Eduard Brünhofer, ein einst beliebter Schriftsteller von Liebesromanen, nichts mehr veröffentlicht. Nun hat er einen Termin bei seinem Verlag und fährt deshalb mit dem Zug von Wien nach München. Als sich eine Frau mittleren Alters zu ihm ins Abteil setzt, wird er in seiner erhofften Ruhe gestört und fühlt sich genötigt, sich mit ihr zu unterhalten. Catrin Meyr ist Therapeutin und versteht es geschickt, ihn durch Fragen in ein immer tiefer gehendes Gespräch über Liebe und Ehe zu verwickeln. Aus seiner anfänglichen Abneigung entwickelt sich während der langen Fahrt allmählich eine freundschaftliche Vertrautheit … Daniel Glattauer, geb. 1960 in Wien, ist ein österreichischer Schriftsteller und Journalist. Neben seinen Kolumnen veröffentlichte er zahlreiche erfolgreiche Romane, die teilweise verfilmt und in über 35 Sprachen übersetzt wurden. Er ist verheiratet, hat einen erwachsenen Sohn und lebt seit 2009 als freier Schriftsteller mit Familie in Wien und im Waldviertel. Sein 2025 erschienener Roman „In einem Zug“ sei nach eigener Aussage des Autors das autobiografischste Buch, das er je geschrieben habe. Großartig wie Glattauer es versteht, aus einer simplen Zugfahrt und einer Unterhaltung zwischen zwei anfangs Unbekannten ein Roman zu schreiben, den man so schnell nicht vergessen wird. Die tiefgründigen, humorvollen und auch sehr emotionalen Dialoge zeugen vom großen Können des Autors. Einfach köstlich, wie Eduard Brünhofer sich durch die Fragen der Therapeutin Catrin Meyr zunächst genervt fühlt, dann aber allmählich ihrem Charme erliegt und immer mehr von sich und seiner Ehe preisgibt. Die Dialoge sind klug durchdacht, Eduards gedankliche Reflektionen nach dem Genuss einiger kleiner Rotweinflaschen sind sehr aufschlussreich und eine überraschende, unerwartete Wendung wird ihn in München erwarten. Fazit: Eine lange Zugfahrt, bei der man humorvoll und geistreich unterhalten wird. Meine absolute Leseempfehlung!

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