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Fina

Posted on 28.1.2025

Gestaltung: Das Cover des Buches ist sehr düster und fängt die Dark-Academia-Atmosphäre der Geschichte gut ein. Die Motten sowie die schwarze Hand spielen eine Rolle in der Geschichte und der goldene Farbschnitt könnte nicht passender gewählt sein. Insgesamt eine sehr schöne Ausgabe. Darum geht's: Andy kommt an die Ravenswood Academy, um den Tod ihrer Schwester Violet aufzuklären. Hier passierte der Unfall und ihre Schwester ertrank nach einer durchgefeierten Partynacht im Fluss. Doch Andy zweifelt am Tod ihrer Schwester und setzt alles daran, aufzuklären, was wirklich passierte. Gemeinsam mit Mitschüler Jae kommt sie einer mysteriösen Geheimgesellschaft auf die Spur und deckt Geheimnisse auf, die sie nie für möglich gehalten hätte... Idee/ Umsetzung: Bei dieser Geschichte wusste ich wirklich gar nicht, was auf mich zukommt. Ich mag Dark-Academia sehr gerne, weshalb mich das Buch grundsätzlich ansprach. In welche Richtung das ganze geht, damit hätte ich nicht gerechnet. Wir lernen Andy am Tag der Beerdigung ihrer Schwester kennen und es gibt Hinweise darauf, dass ihre Schwester Violet nicht gestorben ist. Andy kann nun die Schule besuchen, auf der ihre Schwester war. Die Ravenswood Academy erfüllt dabei jegliche Klischees einer düsteren, elitären Schule voller versnobter Mitschüler und geheimnisvoller Gänge und Kammern. Das Setting fand ich wirklich sehr spannend und gut beschrieben. Die Kurzbeschreibung verrät sehr wenig darüber, wie sich die Geschichte entwickelt. Letztlich geht es darum, dass Andy sich mit Mitschüler Jae zusammentut und die beiden Violets Verschwinden auf die Spur kommen wollen, dabei aber auf jede Menge mythologisches treffen. Zu viel möchte auch ich nicht verraten, aber der Titel des Buches kann wörtlich genommen werden und es gibt verschiedene Elemente und Gestalten aus verschiedenen Mythologien. Mich hat die Entwicklung der Handlung überrascht und ich glaube, man mag es entweder sehr gerne oder eben nicht. Grundsätzlich fand ich die Idee sehr gut, nur die Umsetzung warf einige Fragen auf. Es wird nicht so richtig erklärt, warum welche mythologischen Gestalten und Symbole vorkommen und miteinander kombiniert werden. Erst stellte sich alles sehr okkult dar, später kommen aber auch z.B. ägyptische Einflüsse hinzu, das war für mich etwas wirr. Wenn man sich hierauf einlassen kann, hat man aber seinen Spaß, wenn man den Kopf etwas ausschaltet. Die Handlung ist etwas sprunghaft, schwebt manchmal zwischen Illusion und Wirklichkeit. Manche Szenen konnte ich mir mangels Beschreibung auch nicht ganz so gut vorstellen, aber durch den recht vorhersehbaren Plot kommt man in jedem Fall mit. Mich hat das Buch generell sehr an die typischen Plots von (mal mehr, mal weniger trashigen) Horrorfilmen erinnert. Wer das gerne in Buchform lesen möchte, ist hier richtig. Figuren: Die Geschichte würde ich eher als handlungsbasiert einstufen, es passiert in kurzer Zeit sehr viel. Dadurch stehen die Figuren nicht an erster Stelle und haben dementsprechend nicht ganz so viel Charakter. Andy lernen wir am besten kennen, doch ich mochte ihre Art nicht immer. Obwohl beispielsweise ihre Zimmergenossin Munia ein total liebes Mädchen ist, ist sie ständig ignorant oder gemein zu ihr. Violet lernen wir trotz der engen Bindung zu Andy nicht wirklich kennen, hier hätten vielleicht Rückblenden ein bisschen emotionale Nähe hergestellt. Die "Gegenspieler" in der Akademie wirken stereotyp ätzend und zeigen wenig Facetten. Am schlimmsten fand ich allerdings Love Interest Jae, der Andy die ganze Zeit Dinge verheimlicht und sie sich aus unerklärlichen Gründen in ihn verliebt. Die Liebesgeschichte fand ich leider deplatziert, da sie recht gezwungen wirkt. So richtig emotional erreichen konnten mich die Figuren nicht, was wegen der dynamischen Handlung aber nicht weiter schlimm war. Ende: Auch wenn das Ende recht vorhersehbar war, fand ich es gut und bin zufrieden damit, dass es sich um einen Einzelband handelt. Meine Fragen sind alle beantwortet. Ich bin noch unschlüssig, ob ich noch etwas von der Autorin lesen würde. Ich denke schon, wenn mich das Thema anspricht und für ein Debüt war das Buch gut geschrieben und ließ sich flüssig und unkompliziert lesen. Fazit: All the Devils ist ein Überraschungsei und ich finde es gerade gut, wenn man vor dem Lesen noch nicht weiß, in welche Richtung es geht. Ich fand die fantastischen und mythologischen Anteile der Geschichte sehr interessant, da ich sie in dieser Form noch nicht kannte. Manchmal wollte die Autorin etwas zu viel, was die Menge an Mythologie und die Liebesgeschichte angeht, aber insgesamt handelt es sich um ein gelungenes Debüt mit ein paar Kritikpunkten. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle, die gerne einen Horrorfilm in Buchform lesen möchten und auf Dark-Academia mit mythologischen Einflüssen stehen.

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