
Kitty Catina
Anfangs war ich bei diesem Buch wirklich noch guter Dinge, zumal das Thema echt interessant, emotional und auch wichtig ist, schließlich nehmen psychische Erkrankungen in der Bevölkerung immer mehr zu. Besonders auch, dass der Autor weiß, wovon er da geschrieben hat, fand ich gut. Dennoch war ich während des Lesens immer wieder hin- und hergerissen, weil mich die Geschichte nicht so packen konnte, wie ich es gern gehabt hätte. Zwar fand ich gerade den Anfang auf skurrile Weise gut und den Verlauf von Abbys manischer, später depressiven Episode echt gut beschrieben und interessant, aber zwischendurch gab es hier und da einfach zu viele Längen. Das, obwohl das Buch mit nicht einmal vierhundert Seiten gar nicht mal so lang ist. Gerade auch die Szenen, die in der Klinik spielen, wirkten auf mich etwas in die Länge gezogen. Ebenfalls ist mir die Liebesgeschichte zwischen Abby und Beck etwas zu kurz gekommen, um deren Beziehung zueinander richtig verstehen zu können, schließlich ist es auch für den Partner nicht leicht, mit einer manisch-depressiven Person zusammenzuleben. Nur zwei Briefe von Beck erklären seine Gefühle recht eindrücklich, was ich auch wirklich gut und emotional fand. Das Ende der Geschichte fand ich zwar ebenfalls ganz gut und zufriedenstellend, aber insgesamt hat mir irgendetwas gefehlt, was ich nicht so richtig benennen kann. Die Charaktere fand ich in diesem Buch ebenfalls ganz in Ordnung. Ich habe Abby, Beck und auch Melody zwar nicht wirklich ins Herz schießen können, aber war dennoch damit zufrieden, wie sie geschrieben sind, nämlich realistisch und im weitesten Sinne nachvollziehbar. Auch die Entwicklung der Protagonistin ist sehr gut beschrieben. Man muss die Charaktere in einem Buch auch nicht wahnsinnig mögen, solange sie etwas an sich haben, damit man ihnen gern folgt und das hatte Abby. Alles in allem fand ich diese Buch okay. Die Geschichte von Abby war durchaus gut, hätte aber packender geschrieben sein können. Auch die Charaktere waren in Ordnung. Man bekommt hier also einen durchschnittlichen Roman, der zwischendurch Durchhaltevermögen erfordert.