daniliest
„Die Töchter der Ärztin – Zeit des Vertrauens“ habe ich mit Vorfreude, aber auch mit Wehmut erwartet. Da ein Teil des Autorenduos letztes Jahr verstorben ist, wird es nun leider keine weiteren Bücher von Helene Sommerfeld mehr geben. Zum Glück konnte der dritte Band fertiggestellt werden und wir erfahren, wie es der Familie Thomasius inzwischen geht. Die beiden Schwestern Henny und Antonia hadern noch immer, wie sie ihr Leben gestalten wollen. Henny ist hin und her gerissen zwischen Berlin und Los Angeles. Wo möchte sie mit ihrer Familie dauerhaft sesshaft werden? Toni weiß nicht, ob sie ihren Beruf auf Eis legen soll um mit Gundram eine Familie zu gründen und Mutter Ricarda wird damit konfrontiert, dass sie und ihr Mann auf das Lebensende zu gehen. Der Wechsel zwischen den Charakteren hat mir wieder gut gefallen. Diesmal hat mich Hennys Handlungsstrang am Meisten gefesselt, was mich überrascht hat, denn in den beiden vorherigen Büchern mochte ich sie am Wenigsten. In „Zeit des Vertrauens“ ist bei ihr einfach immer etwas los. Besonders den Teil in Amerika und ihren Einsatz für die Mexikaner fand ich interessant. Schade, dass diese Handlung aufgrund der Rückkehr nach Berlin ein abruptes Ende nahm. Toni war mir diesmal etwas zu blass. Sie sorgt sich um andere, ihre Cousine, ihre Freundinnen... aber bei ihr persönlich passiert nicht viel. „Zeit des Vertrauens“ ist ein guter Mix aus Liebesgeschichte und Familienroman mit historischen Einschüben. Die 480 eng beschriebenen Seiten unterhalten gut und ich bin froh, dass ich diese Reihe entdeckt habe.