Profilbild von nefina

nefina

Posted on 22.1.2025

Korsara ist eine Feuerhexe – und wenn sie ehrlich ist, eher eine mittelmäßige. Jedes Jahr zu den „schmutzigen Tagen“ wird ein Teil der Stadt von Monstern belagert, während der andere Teil von einer Mauer geschützt wird. Aus Angst vor dem Zaren der Monster – dem Zmey – trifft Korsara eine drastische Entscheidung: Sie tauscht ihren Schatten gegen eine Flucht über die Mauer. Doch ohne Schatten ist eine Hexe machtlos. Korsara merkt schnell, wie dumm ihre Entscheidung war und kämpft nun darum, ihren Schatten zurückzubekommen. Puh, ich muss zugeben, dass ich mich vom Cover und dem Farbschnitt ein bisschen blenden ließ und dachte, es sei das typische Hexen-Romantasy-Buch. Aber nein, das war ein kompletter Fehlgriff. Zuerst dachte ich, ich lege es weg, aber dann entpuppte sich die Geschichte als wirklich fesselnd. Die Erzählung ist geprägt von grausamen Monstern, einer düsteren Atmosphäre und hat gleichzeitig auch Krimi-Elemente. Besonders erfrischend war das Geschehen rund um die Monster zu Neujahr. Der Leitfaden für Monster am Ende des Buches war übrigens auch ein toller Bonus. Ich mochte es sehr, dass die Geheimnisse Stück für Stück gelüftet werden. Was Korsara mit dem Zmey zu tun hat, warum gerade sie ins Visier genommen wurde – alles wird nach und nach spannend enthüllt. Die gesellschaftskritischen Themen, die durch die geteilte Stadt zwischen Arm und Reich behandelt werden, sind ebenfalls sehr gelungen. Manchmal fühlte es sich an wie eine Parallele zu unserer heutigen Gesellschaft: Einige leben im Überfluss, während andere ums Überleben kämpfen müssen. Was mich aber besonders begeistert hat, war die Entwicklung von Korsara. Zu Beginn ist sie noch das Opfer in der Geschichte, doch je weiter man liest, desto mehr wird sie zu einer selbstbewussten Powerfrau, die endlich an sich selbst glaubt. Fazit: Auch wenn Tage einer Hexe ganz anders ist, als ich es mir vorgestellt hatte, hat es mich auf jeden Fall überzeugt – wenn auch nicht umgehauen. Manche Passagen zogen sich ein bisschen, an anderen konnte ich nicht aufhören, weiterzulesen. Ein unterhaltsames Buch für zwischendurch.

zurück nach oben