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Merano Fatale ist ein Kriminalroman der Autorin Elisabeth Florin und spielt im wunderschönen Südtirol. Es handelt sich um den zweiten Band der Meran Reihe der Autorin, er kann jedoch unabhängig vom ersten Band gelesen werden. Ich selbst habe es zunächst gar nicht bemerkt, dass es sich um den Teil einer Reihe handelt und wurde auch im weiteren Verlauf des Buches nicht über den vorherigen Band gespoilert. Doch um was geht es in diesem Band? Im schönen Örtchen Meran wimmelt es nur so von Touristen, die die malerische Landschaft und die Ruhe genießen. Doch einer dieser Touristen, der in Meran seine Kur genießen wollte, kann diese Idylle nicht mehr genieße, denn er ist tot, genauer gesagt er wurde ermordet. Ein solches Verbrechen passt natürlich nicht in diese Urlaubsregion, schreckt es doch nur die Touristen ab. Daher ist es Ispettore Emmeneggers Aufgabe die Tat schnell aufzuklären und den Täter dingfest zu machen, damit die Ruhe wieder hergestellt werden kann. Emmenegger macht sich sofort an die Arbeit, jedoch ist es schwierig einen Täter zu ermitteln bei der Menge an Menschen, gibt es doch auch zunächst kein richtiges Motiv. Die Ermittlungen gestalten sich daher schwierig, bis plötzlich seine zukünftige Schwiegermutter vor ihm steht und ein Geständnis ablegt. Doch das Geständnis ist lückenhaft, sodass Emmenegger widerstrebend seine Wanderschuhe gegen Lackschuhe tauscht und beginnt in der feinen Gesellschaft zu ermitteln, eine Welt die ihm doch sehr fremd ist. Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich kann mir vorstellen noch weitere Bücher von ihr zu Lesen. Der Schreibstil ist sehr malerisch, sodass mich die Beschreibungen der Landschaft ins Träumen versetzt haben. Ich selbst war vor Jahren in Meran und beim Lesen sind längst vergessene Erinnerungen wieder aufgetaucht. Auch war der Schreibstil eher einfacher gehalten, was mir persönlich lieber ist, da so der Lesefluss nicht durch komplexe Satzgefüge gestört wird. Das Ermittler-Duo, bestehend aus Ispettore Emmenegger und seiner Verlobten Eva Marthaler, wurde von der Autorin liebevoll gestaltet, wobei ich die Dialoge besonders gelungen fand. Die Charaktere wurden sehr authentisch gestaltet, sodass es mir sehr viel Vergnügen bereitet hat ihre Ermittlungen und privaten Angelegenheiten zu verfolgen. Spannung kam auch hier nicht zu kurz, denn der Täter bleibt hier lange unerkannt, trotz des frühen Geständnisses. Ich selbst habe begeistert mitgerätselt, muss aber auch zugeben, dass sich die Spannung kontinuierlich gesteigert hat, es aber auf diesem Weg auch ein, zwei Stellen gab, die etwas langatmig waren und etwas kürzer hätten ausfallen können. Diese haben aber nur einen kleinen Teil des gesamten Buches ausgemacht und waren auch nicht langwieriger als in anderen Kriminalromanen, dennoch ist es das i-Tüpfelchen, das noch verbessert bzw. gesteigert werden könnte, um diesen Roman bzw. folgende Romane perfekt abzurunden und sie zu einem ausgezeichneten Kriminalroman zu machen. Das Buch hat mir viele angenehme, aber auch spannungsvolle Lesestunden beschert und ist nicht nur für Südtirol-Fans ein Muss, sodass ich es guten Gewissens jedem Krimi-Fan weiterempfehlen kann und natürlich auch solchen Lesern, die es noch werden wollen.