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pmelittam

Posted on 16.1.2025

Der Roman erzählt ein Stück walisischer Geschichte aus Sicht Gwenllians, einer Tochter Rhys ap Gryffydds, des Fürsten von Südwales. Die Erzählung setzt ein im Jahr 1196, Gwenllian ist zwölf Jahre alt, und endet 1219. Sabrina Qunaj nimmt einen vom ersten Satz an gefangen, sie erzählt bild- und lebhaft und lässt die damalige Zeit lebendig werden. Gwenlillan macht sich ihre eigenen Gedanken über ihr Volk, dessen Probleme mit den Freinc, den Fremden, die im Rest der Insel sesshaft geworden sind, diese beherrschen und sich auch Wales einverleiben möchten. Im Laufe der Geschichte wird sich diese Meinung wandeln, Gwenllian wird erwachsener, blickt tiefer, bleibt aber ihrem Volk eng verbunden. Als Frau muss sie damit rechnen „gewinnbringend“ eingesetzt zu werden, und so muss sie sich auch mit Heiratskandidaten auseinandersetzen. Immer wieder gibt es Zeitsprünge, jedoch jeweils nur von wenigen Jahren. Der Roman ist insgesamt ein umfangreiches Werk, das aber nie langweilig ist und mich oft zum googeln anregte. Gwenllian, aber auch andere Charaktere sind mir nahe gekommen, der Autorin ist es sehr gut gelungen, mich in die damalige Zeit zu entführen. Lediglich das Ende ist etwas kitschig, aber irgendwie auch passend. Zu Beginn des Romans befindet sich ein Personenverzeichnis, in dem historische Personen gekennzeichnet sind, und das einem auch die Aussprache der walisischen Namen näher bringt. Ebenso gibt es Stambäume sowie eine Karte, die ich selbst aber kaum zu Rate gezogen habe. Das Nachwort der Autorin ist lesenswert und sollte nicht überblättert werden. Der Roman hat mir nicht nur das Leben im Wales jener Zeit, sondern auch einige der damals lebenden historischen Persönlichkeiten nahe gebracht, und ich habe viel über den Kampf der Waliser gegen die für sie Fremden, die normannischen Herrscher über England, erfahren. Zudem hat mich der Roman gut unterhalten. Wer historische Romane mag, sollte hier zugreifen.

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