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Gilasbuecherstube

Posted on 16.1.2025

„Der 6. Kreis: Fremde“ von Robert Deiss Qiunns Geschichte beginnt in Ghorka. Einem Ort, in dem abgeschottet durch einen Bannzauber, Verbrecher aller Art verstoßen werden. Doch seit der Bannzauber gesprochen wurde, befindet sich die Welt im Ungleichgewicht. Um den Bann zu zerstören und das Gleichgewicht wieder herzustellen, muss Qiunn alle Kreise der Magie betreten. Doch so einfach ist das nicht, denn für jeden Kreis muss der junge Magier sich neue Fähigkeiten erarbeiten und sich schwierigen Aufgaben stellen. Wir begleiten Qiunn auf seinem Weg, der ihn nicht nur zu den sechs Kreisen der Magie, sondern auch auf eine Reise zu sich selbst führen wird. Ich bin sehr schnell in die Handlung eingetaucht, denn der Schreibstil von Robert Deiss ist lebendig und sehr angenehm zu lesen. Normalerweise lese ich am liebsten Romantasy, also Fantasy mit einem kleinen oder großen Romance Anteil. Für mich war das deshalb schon fast ein Blick über den Tellerrand, denn eine Liebesgeschichte sucht man hier vergebens. Doch ich habe die Entscheidung, mich auf die Story einzulassen nicht bereut. Im Gegenteil. Ich habe mich wunderbar unterhalten und Qiunn gerne bei seinen Abenteuern begleitet. Das Worldbuildung ist sehr lebendig und detailliert beschrieben worden. Ich hatte keine Schwierigkeiten, mir die Schauplätze vorzustellen. In vielen Storys erhalten die Protagonisten ihre Fähigkeiten von selbst und müssen nichts dafür tun. Doch bei Qiunn ist das anders. Der Heiler und Magier Marten entdeckt, dass er Magie in sich trägt und nimmt ihn unter seine Fittiche. Qiunn muss sich alle magischen Fähigkeiten hart erarbeiten. Um die Kreise der Magie zu erlernen und sie anschließend zu betreten, begibt er sich auf die Reise. Auf seinem Weg lernt er, (und wir natürlich auch) viele unterschiedliche Völker, ihre Lebensweisen und sehr unterschiedliche Charaktere kennen. Obwohl wir mit ziemlich vielen Protagonisten konfrontiert werden, sind sie gut durchdacht und facettenreich und lebendig gestaltet, ohne dabei zu klischeehaft zu wirken. Besonders das Volk des Wassers fand ich sehr spannend. Wir wissen zu Beginn so gut wie nichts über die Vorgeschichte von Quinn. Doch der Autor verspricht, dass wir im nächsten Teil etwas mehr über ihn und seine Vergangenheit erfahren werden. Auf einigen Abschnitten begleiten ihn Thorwald, Orin, Marten und die kleine Trollfrau Maki (die ich besonders ins Herz geschlossen habe). Sie alle werden im Laufe der Reise zu guten Freunden. Doch einige Erfahrungen muss Qiunn auch alleine machen. Er wächst mit jeder Prüfung und bekommt immer mehr Selbstvertrauen. Auch wenn ich oft Mitleid mit ihm hatte, konnte ich seine immer wieder aufflackernde Wut jedoch nicht richtig nachvollziehen. Obwohl das Buch fast 600 Seiten hat, habe ich es innerhalb weniger Tage beendet. Am Ende bleiben jedoch viele Fragen offen. Woher kommt Qiunn eigentlich und wohin wollte er? Wer oder was steckt hinter der Obrigkeit, die für die Bannzauber verantwortlich ist? Ich bin gespannt auf die Fortsetzung und vergebe für Band 1 verdiente 5 Sterne

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