Ladybug
Die Wahrheit Kaum gewöhnt sich Annie langsam daran, dass sie das Landgut von Tante Francis geerbt hat, taucht die Wahrsagerin Peony Lane bei ihr auf und überbringt ihr ein paar Neuigkeiten, die Annie lieber nicht gehört hätte. Und doch ist ihre Neugier geweckt. Immerhin hat Tante Francis ja auch ein gut gepflegtes Mörder-Archiv hinterlassen. Als die Wahrsagerin dann mit einem alten Dolch, den Annie kurz zuvor gefunden hatte, ermordet in Annies Orangerie liegt, bleibt ihr nichts anderes übrig, als herauszufinden, wer der Mörder ist und warum der Mord ihr angehängt werden soll. Auch ohne den ersten Teil zu kennen, ist dieser zweite sehr unterhaltsam. Ein klein wenig britischer Humor, schön schwarz und trocken, klingt in fast jeder Zeile mit, aber auch eine Menge Gefühl. Diese Mischung ist sehr angenehm und kein bisschen kitschig. Man begleitet Annie sehr gern bei ihren Ermittlungen. Sie ist sehr sympathisch, sodass man mit ihr fiebert und fühlt. Auch die anderen Figuren sind sehr ansprechend angelegt. Selbst die unsympathischen gefallen mir. Man sieht ihre Schwächen, die zu ihrer unangenehmen Art führen. Das Leben hat sie alle irgendwie geprägt. Die Geschehnisse sind spannend und rätselhaft. Es gibt immer mehr Puzzleteilchen und das Archiv sowie die Vorhersagen von Peony Lane spielen eine immer größere Rolle. Dass die Vergangenheit von Peony erzählt wird, ist berührend. Die Erzählstränge von Annie und Peony und damit Francis wechseln sich immer ab. Seltsamer Weise hatte ich öfter die beiden Frauen und Zeiten verwechselt, obwohl immer klar von der entsprechenden Figur und natürlich ihren Zeitgenossen gesprochen wird. Das hat mich ein bisschen abgelenkt und irritiert. Dennoch hatte ich vorzügliche Cozy-Crime-Zeit und gebe daher vier Sterne.