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für mich ist der Hype um dieses Buch nicht wirklich gerechtfertigt Bei A Breath of Winter handelt es sich um den ersten Band der zweiteiligen Rabenwinter-Saga aus der Feder der deutschen Autorin Carina Schnell rund um die junge Hexe Smilla, welche sich der Söldnergruppe der Wilden Jagd rund um den gefürchteten Söldnerführer Gent anschließt, um den Hexenschlächter und Mörder Ihrer Familie zu finden. Der finale Abschlussband der Rabenwinter Saga-Dilogie A Whisper of Wings erscheint am 02. September 2024 und stellt eine direkte Fortsetzung der Geschehnisse um Smilla, Gent und den anderen Mitgliedern der Wilden Jagd dar. Die in diesem Buch erzählte Geschichte endet dementsprechend mit einem Cliffhanger und ist nicht in sich abgeschlossen. Es ist somit mehr als empfehlenswert zunächst A Breath of Winter zu lesen und dann A Whisper of Wings. Auch wenn die Reise ins nordische Middangard für mich bereits nach dem ersten Band der Reihe beendet ist. Das Cover zum Buch gefällt mir persönlich gut und passt im Großen und Ganzen zu der erzählten Geschichte. Auch die Gestaltung der Innenklappe, die zwei Overlay Pages und die charakter- und thematischpassenden Kapitelanfänge zeigen, wie viel Liebe, Zeit und Arbeit in diesem Buch steckt. Der Schreibstil von Carina Schnell ist zwar flüssig, dennoch fehlte mir irgendetwas. Zunächst tendierte ich dazu, es auf die Erzählperspektive zu schieben, aber ich habe auch bereits Bücher aus der Er-/Sie-Perspektive gelesen, welche mich emotional gefesselt und berührt haben und dies war bei dieser Geschichte einfach nicht der Fall. Zudem hatte ich seltenes ein wirklich konkretes Bild in meinem Kopf, was hinzukommend dafür gesorgt hat, dass mich das Buch und die Geschichte etwas verloren hat. Gerade die Nebencharaktere sind für mich viel zu blass geblieben. Ehrlichweise kann ich zu einigen glaube ich kaum etwas anderes sagen als deren Name. Und als lesende Person, die in Büchern neben dem Plot besonders den Charaktere und deren Charakterentwicklungen verfällt, war dies einfach zu schwach für mich. Und auch mit den beiden Protagonisten, Smilla und Gent, bin ich bis zum Ende nicht warm geworden, was hauptsächlich daran liegt, dass sie in meinen Augen zu inkonsequent geschrieben wurden und somit nicht authentisch gehandelt haben. Gent, welcher den Ruf des Fürstens der Unterwelt hat, war zwar geheimnisvoll skizziert, aber für mich eher ein charismatischer Begleiter. Smilla hingegen zeigt eine Mischung aus Stärke und Verletzlichkeit, dennoch auch nicht greifbar genug, dass ich mich wirklich mit ihr identifizieren konnte. Die Dynamik der beiden Hauptcharaktere ist intensiv, doch gelegentlich wirken ihre Handlungen zu klischeehaft oder vorhersehbar. Trotz dieser Schwächen bleibt ihre Beziehung spannend und treibt die Handlung voran, wobei Smillas Entwicklung besonders positiv auffällt. Die abschließende Wendung, auf die das gesamte Buch hinarbeitet, war für mich enttäuschend vorhersehbar und argumentativ absolut nicht schlüssig. Noch nie hat mich eine finale Entwicklung in einem Fantasy-Buch derart ernüchtert zurückgelassen. Ich hatte große Hoffnungen, dass das Ende mich positiv überraschen, schockieren oder mit angehaltenem Atem zurücklassen würde – doch all das blieb aus. Damit endet für mich die Reise von Smilla, Gent und den anderen Mitgliedern der Wilden Jagd mit A Breath of Winter. Den finalen Band der Rabenwinter-Saga, A Whisper of Wings, werde ich weder lesen noch hören. abschließendes Fazit: Ich kann mich den überwiegend wirklich überschwänglichen Meinungen zu diesem Buch leider nicht anschließen. Ich habe mehr von der in A Breath of Winter erzählten Geschichte erwartet und bin daher ein bisschen enttäuscht von dem Buch, weswegen es von mir auch keine wirkliche Leseempfehlung gibt. Die Grundidee, das Setting und auch die Charaktere weisen so viel Potential auf, um ein absolutes Highlight zu werden, leider wurde dies in meinen Augen nicht so umgesetzt, Ergänzung Hörbuch: Die Sprecherin und die Sprecher des Hörbuchs haben mir wirklich gut gefallen und die Vertonung der Geschichte muss als gelungen beschrieben werden. Ich möchte hier nicht spoilern, aber besonders die akustische Umsetzung des einen Kapitels hat mir sehr gefallen. Leider sind beim Hören nicht so viele Emotionen rübergekommen, wie ich es mir erhofft hatte, dies schreibe ich aber absolut gar nicht der Sprecherin und den Sprechern zu, sondern den geschriebenen Wörtern. Sowohl von der Lesegeschwindigkeit, die Betonung als auch die Darstellung der verschiedenen Charaktere hat mir insgesamt gefallen. Der Sprecherin und den Sprechern höre ich gerne bei einem neuen Hörbuch wieder zu!