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renee

Posted on 26.12.2024

Provenceliebe trifft auf das Drama Maria Borrély beschreibt hier in „Mistral“ das malerische Leben in einem Dorf in der Haute Provence in einer vergangenen Zeit, sie schreibt sich ihre Liebe für diese Landschaft von der Seele. Aber nicht nur dies beschreibt sie. Sie beschreibt auch wie der Mistral, eine unberechenbare Kraft wütet, dieses beschauliche Leben in dem Dorf in der Haute Provence durcheinanderbringt. Marie geht wie alle anderen Menschen im Dorf auch ihrer Arbeit nach. Das Dorf floriert. Mehr oder weniger. Denn die Lage des Dorfes ist für seine Bewohner in seiner Hochlage auch anstrengend und so sind manche fortgezogen, haben örtlich weniger anstrengende Lebenssitze gewählt. Die Natur und der Jahreslauf bestimmen die zu erledigenden Arbeiten und die Dorfbewohner haken die Dinge auf ihrer To-Do-Liste ab, mit diesen Arbeiten zieht die Zeit vorbei. Doch der Jahreslauf bestimmt auch für die Menschen etwas. Und so trifft die Liebe auf Marie. In Gestalt des vom Wind daher gewehten Olivier. Doch Marie verwechselt sein Begehren mit der Liebe, mit ihrer Liebe. Und so weht der Wind ihren herzallerliebsten Olivier wieder weg. Zurück bleibt eine zerstörte Marie, die bis vor kurzem noch straight ihrer Arbeit nachgegangen ist. Marie wird klar, dass sie einer Lüge aufgesessen ist und Marie ist stolz. Und so geht sie den Weg der Stolzen, sie kann nicht mit ihrer Schande leben, die in dem Dorf sicher ein Dauerthema war. Sie war durch Olivier stigmatisiert worden. Die Autorin Maria Borrély wurde 1890 in Marseille geboren, „Mistral“ erschien 1930 bei Gallimard unter dem Titel „Sous le Vent“. Ist 1930 die Zeit einen Roman zu veröffentlichen, in dem männliche Eroberungslust angeklagt wird? Mutig von Maria Borrély solch ein Buch zu schreiben, wie ich finde. Und auch schön, dass solch ein Buch bei Gallimard herausgebracht wurde. Denn nicht nur die Liebe zur Haute Provence wird in diesem Buch deutlich. Auch eine Kritik an der patriarchalen Lebens- und Denkweise kommt hier lautstark zum Vorschein, wie ich finde.

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