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Der knallrote Einband in Leinenoptik mit dem Cocktailglas und der Schreibmaschine wirkt herrlich altmodisch und ist für mich ein echter Hingucker. Auf knapp 200 Seiten werden in dem Buch 99 Drinks bekannter Dichter*innen samt Fundstellen in ihren Werken oder Biografien vorgestellt. Die Autoren gehen chronologisch vor, von William Shakespeare (16. Jahrhundert) bis zu R. O. Kwons (21. Jahrhundert) reicht die Zeitspanne. Dabei sind durchaus nicht alle Lieblingsgetränke alkoholisch. George Orwell zum Beispiel bevorzugte Grünen Tee, den er nach einem peniblen Ritual zubereitete. Und Thomas Bernhard, den einige für alkoholkrank hielten, trank am liebsten Most. Die allermeisten der aufgeführten Schriftsteller*innen mochten bzw. mögen jedoch Hochprozentiges mit so klangvollen Namen wie „Mint Julep“, „Elixier des Teufels“ oder „Bad Feminist“. Die Rezepte der Cocktails folgen jeweils auf kleine, in charmantem Plauderton erzählte Anekdoten aus Leben und Werk der Autor*innen. Auch an den Morgen nach der Party wurde gedacht. Ein paar erprobte Katerhilfen beschließen das kurzweilige Buch, das sich als Geschenk für Literaturliebhaber*innen sehr gut eignet.