bine
Der Titel und das Thema des Romans klangen für mich vielversprechend. Vier Erwachsene leben aus verschiedenen Gründen in einer WG. Kann das gut gehen? Wo hakt es? Welches sind die Vorteile? Constanze, Mitte 30, ist Zahnärztin und hat sich gerade von ihrem Freund getrennt. Aufgrund der katastrophalen Wohnungssituation in Hamburg zieht sie zunächst in eine WG. Diese besteht aus dem Wohnungseigentümer Jörg, Ende 60, ehemaliger Journalist, der nach dem Tod seiner Frau die große Wohnung wieder beleben will und Geld für eine längere Reise braucht. Dann leben noch Murat, Mitte 50, Elektriker und begnadeter Hobbykoch und Anke, Anfang 50, arbeitslose Schauspielerin dort. Als bei Jörg Demenz auftritt, müssen die anderen zeigen, ob sie mehr als nur Mitbewohner sind. Die Autorin beschreibt in einzelnen Szenen und Dialogen zwei Jahre des Zusammenlebens der Protagonisten, manchmal liegen mehrere Monate zwischen den Kapiteln, manchmal nur ein paar Tage. Die Szenen werden immer abwechselnd aus der Sicht der Beteiligten beschrieben, es ist mehr ein Blick in deren Kopf als eine tatsächliche Handlung. Ich fand das Lesen deshalb ermüdend, die inneren Gedankengänge wiederholten sich und haben keine Spannung aufgebaut. Die gesamte Situation in der WG wirkte in ihrer Harmonie unrealistisch und hat mich nicht überzeugt. Aus meiner Sicht wurden die guten Voraussetzungen für einen intensiven Roman hier nicht genutzt.