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Kitty Catina

Posted on 16.12.2024

Ach Mensch, was ist das bloß mit den Büchern von Joël Dicker? Während ich Harry Quebert und die Baltimores geliebt habe, ist dieses hier nun schon das Zweite seiner Bücher, welches mich nicht wirklich vom Hocker reißen konnte. Eigentlich sagt man ja immer, was lange währt wird gut, aber bevor diese Geschichte richtig gut wird, muss man sich erst einmal durch zig Kapitel quälen, die super langwierig sind, mit ziemlich vielen Perspektiv- und Zeitwechseln, sowie zahlreichen, verschiedenen Charakteren. Hier geht es in der Vergangenheit vor allem um den Bankier Erben Macaire Ebezner und seinen Kampf um den Präsidentenposten. Dabei gibt es viele Intrigen, Geheimnisse und zum Ende hin sogar einige interessante und vor allem intelligente Wendungen und selbst, wenn man denkt, man hätte endlich die Lösung gefunden, gibt es noch einmal eine neue Überraschung. Ebenfalls gibt es eine kleine, aber für die Geschichte wichtige Liebesgeschichte, ebenfalls Freundschaften und Feindschaften. Bis mit all diesen Themen allerdings erst einmal richtig Spannung aufgebaut wurde, dauerte es mir viel zu lange. Nebenbei wurden nämlich noch sämtliche Nebenstränge aufgezogen, die auch wieder in unterschiedlichen Zeiten spielen. Das war mir leider oftmals zu verwirrend und hin und wieder war ich einfach raus. Gut fand ich aber die Kapitel, die aus der Sicht des Protagonisten erzählt werden, denn diese sind am spannendsten, allerdings auch recht selten. Was ich jedoch davon halten soll, dass Joël Dicker sich selbst als fiktiven Protagonisten bestimmt hat, weiß ich nicht so recht. Überhaupt finde ich die Charaktere, mal abgesehen davon, dass es wirklich sehr viele gibt, eigentlich ganz gut geschrieben, sehr menschlich und realistisch, ebenso vielschichtig. Nur Macaire fand ich für einen Bankiers Sohn, der reich ist und eigentlich was auf dem Kasten haben sollte, an manchen Stellen schon sehr kindisch und naiv. Sehr interessant ist dagegen Lew Lewowitsch, welcher auch eine große Rolle spielt und das nicht nur als Konkurrent von Macaire. Ihn fand ich sehr charmant und sympathisch, aber auch mysteriös. Im Übrigen gibt es in diesem Roman einige mysteriöse Charaktere geboten, die echt interessant sind. Alles in allem bekommt man hier schon irgendwie einen typischen Dicker, in dem nichts ist, wie es scheint. Mit einem wirklich guten Schreibstil, aber zu viel Ringsherum. Gerade der Anfang hat mich oftmals sehr gelangweilt und ebenso verwirrt. Und dennoch wurde der Roman hinten heraus wieder super spannend, mit intelligenten Wendungen. Es lohnt sich also, durchzuhalten. Und eins noch: Das Hörbuch lohnt sich ebenfalls, denn dieses ist wirklich gut vertont und erleichtert es etwas, durch die Geschichte zu kommen.

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