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seeker7

Posted on 11.12.2024

Wurde nicht schon alles gesagt bzw. geschrieben – zum Trendthema KI? Ist nicht schon – ähnlich wie bei Klima- und Nachhaltigkeitsbüchern – inzwischen der Punkt erreicht, wo sich journalistische Darstellungen nur noch in Nuancen unterscheiden? Hat der Journalist und “AI-Strategist” also ein weitgehend überflüssiges Buch geschrieben? Meine Antwort: Nein, keineswegs! Der Autor bedient mit seinem niederschwelligen Text durchaus eine Nische, die sich noch nicht sehr besetzt anfühlt. Er ist ein leidenschaftliches Plädoyer für eine offene und optimistischen Grundhaltung gegenüber der KI-Revolution, verbindet dabei die Faszination über die technologischen Optionen mit einem klar definierten humanistischen und sozialen Gesellschaftsbild. SANTNER huldigt nicht den Unsterblichkeitsfantasien der superreichen Tech-Milliardäre im Silicon-Valley; ihm ist offensichtlich ganz persönlich daran gelegen, dass die KI – zumindest mittelfristig – zu einer höheren Lebensqualität des normalen Alltagsmenschen beiträgt. Und er ist erstaunlich sicher, dass dies auch gelingen kann und (wahrscheinlich) auch gelingen wird. Der Autor ist in diesem Buch immer wieder sichtbar. SANTNER macht sich und seine Rolle in der Szene der KI-Enthusiasten explizit zum Thema, schildert seine Erfahrungen auf diversen Konferenzen und Gremien, nennt seine internationalen Kontakte und Gesprächspartner. Einige dieser Interviews sind (auszugsweise) abgedruckt; der Rest findet sich auf der das Buch begleitenden Website. SANTNERs Mission ist sowohl in, als auch zwischen den Zeilen permanent spürbar: Wir sollten die Chance, die uns diese Technologie bietet, nicht verstreichen lassen – aus wirtschaftlichen Gründen, aber auch wegen der unzähligen Möglichkeiten beim Lösen unserer großen Probleme, für die Befreiung von Routine-Arbeiten, zur Beschleunigung von Forschung und Wissenschaft, für eine bessere Medizin, als Assistenten bei verschiedensten Aufgabenstellungen, als Unterstützung bei kreativen Prozessen, als Werkzeug zur Effizienzsteigerung und Ressourcenschonung, für Spiel und Spaß, usw. SANTNER will nicht nur informieren, er will auch motivieren, aktivieren und Ängste abbauen. Dazu bietet seine Website auch gleich eine “eigene” KI zum Ausprobieren, außerdem jede Menge praktischer Anwendungs-Tipps. Der Autor gibt einen gut gegliederten Überblick über Tools aus verschiedenen Sparten; so wird dem KI-Neuling schnell klar, dass der Medien-Star “ChatGPT” nur einen kleinen Teil der KI-Welt repräsentiert. Insgesamt Strahlt dieses Buch etwas Lockeres und Leichtes aus: “Ja, es gibt Gefahren, man muss aufpassen – aber lasst euch nicht durch die Bedenkenträger die Chancen und das Vergnügen nehmen, an einer besseren Welt mitzuarbeiten.” Die wird es nämlich – so ist SANTNER überzeugt – ohne KI ganz bestimmt nicht geben. Am liebsten würde der Autor sich gleich mit allen Gleichgesinnten Lesern/Leserinnen zusammenschließen an an gemeinsamen Weltverbesserungs-Projekten arbeiten; an entsprechenden Initiativen ist er schon beteiligt. Es gibt sicherlich tiefgründigere Betrachtungen und kritischere Abwägungen zum Thema KI. Dieses Buch richtet sich nicht an Technik-Nerds und nicht an Mitglieder von Ethik-Kommissionen; es spielt nicht in der Liga von HARARIs “Nexus”. Es ist – man verzeihe mir diese Analogie aus dem Reich der Zeitschriften – eher eine “Computer-Bild” als eine “ct”. Um es positiv zu sagen: Das KI-Buch von SANTNER ist absolut Mainstream-tauglich!

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