
mabuerele
„...Die Pension lag an der Stoltera nahe dem Ostseebad Warnemünde und hieß nicht nur Meerblick, sondern bot auch diesen auf eine beinahe türkisblaue Ostsee...“ Die Anzeige sticht Johanna sofort ins Auge. Sie weiß, dass es vermutlich die letzten Weihnachten mit Jonas sein werden. Nachdem sein Krebs wiedergekommen ist, hat er eine erneute Chemo abgelehnt. Beide entscheiden sich für die Reise an die Ostsee. Die Autorin hat eine berührende Weihnachtsgeschichte geschrieben. Der Schriftstil passt zum Genre. Die Ankunft erweist sich allerdings als verregnet. Bei der Schneebestellung, die Sven Ole Larsen, der Besitzer, angekündigt hat, scheint es Lieferschwierigkeiten zu geben. Dafür gibt es genügend Matsch. Die Pensionsgäste ergeben eine bunte Mischung. Jonas bittet darum, dass Florian, ein allein reisender Mann, an ihren Tisch gesetzt wird. Könnte er der zukünftige Partner für Johanna werden? Jonas spielt mit den Gedanken. Das ist zwar verständlich, könnte aber gehörig in die Hose gehen. Christian und Melanie sind geschieden. Sie wollen aber ihrem Sohn nochmals eine gemeinsame Weihnachtszeit bieten. Melanie ist Anwältin und kann nicht ohne Arbeit. Entsprechend mies ist schon bei der Ankunft ihre Stimmung. Neben zwei älteren Ehepaaren haben die Freundinnen Julia und Nina eingecheckt. Ob eine Pension für sie das Richtige ist? Speziell Nina will Spaß haben und lässt ihre Blicke über die Männer schweifen. Jonas und Johanna entscheiden sich am ersten Tag für den Rostocker Weihnachtsmarkt. Dabei erfahre ich einiges über die Stadt: „...Die Sieben ist übrigens Rostocks Zahl. Sieben Türme, sieben Stadttore, sieben Brücken sowie sieben vom Markt ausgehende Straßen...“ Bei so unterschiedlichen Interessen der Gäste bleiben Konflikte nicht aus, zumal sich ein Großteil des Lebens in der Öffentlichkeit abspielt. Und wenn man Zeit hat, blühen Klatsch und Tratsch. Trotzdem gelingt es Sven Ole für alle eine wunderschöne Weihnachtsfeier zu gestalten. Nach und nach wird klar, wie am ende die Weichen gestellt werden. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte ist aus dem Leben gegriffen und zeigt nicht nur die hellen Seiten.