sursulapitschi
Ein Drache allein macht noch kein Abenteuer Gut, ich bin nicht die Zielgruppe, allerdings frage ich mich nach dem Lesen dieses Buches, wer die denn wohl sein soll. Da ist Lea, die geht zur Schule, aber wie alt sie ist, erfahren wir nicht. Lea zieht mit ihren Eltern in den Ort Drachenfels. Die Umzugskisten sind noch nicht ganz ausgepackt, da trifft sie die geheimisvolle Francesca Nebula, die ihr ein Drachenei überreicht. Das Drachenei ist nur in der Menschenwelt sicher, weil der böse dreizehnte Drache es haben will. Lea möchte doch bitte darauf aufpassen. Das ist eine gute Portion an unwahrscheinlichem Unterbau, den man hier in zwei Minuten um die Ohren bekommt. Und, ja, Kinder hinterfragen nicht so viel und können sich leichter auf fantasievolle Geschichten einlassen, aber trotzdem haben sie ein Recht auf Geschichten mit Substanz. Eine gute Fantasygeschichte braucht ein logisches Gerüst, damit man sich einleben kann. Hier wird ein kleiner Drache mal eben in die Menschenwelt gepustet, damit wir putzige Drachensachen erleben können. Frisch geschlüpft darf der Kleine mit Lea in die Schule gehen und verursacht prompt einen Wasserrohrbruch, wie lustig. Dieses Buch kommt mir vor wie ein zaghafter Versuch, harmlose Kleinkinderfantasy zu entwerfen, nur ist es für die Erstleser, für die es wohl gedacht ist, viel zu putzig. Die Kindergartenkinder, die vielleicht Spaß dran haben könnten, brauchen mehr Bilder und haben keinen Bezug zum Schulalltag. Dies ist wieder mal ein Kinderbuch, das ich eher ärgerlich finde. Auch Kinder haben ein Recht auf Anspruch und gerade für Erstleser sollte sich eine Geschichte lohnen, wenn man sich schon mühsam durch den Text gearbeitet hat. Ein Drache allein macht noch kein Abenteuer.