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mabuerele

Posted on 2.12.2024

„...Es machte sie immer noch stolz, dass die KI des Hauses sie erkannte und ihr lautlos die Tür öffnete. Sie musste im Lift nicht einmal die Etage angeben...“ Die Geschichte führt mich in die nahe Zukunft. Die Steuerung des Lebens hat auf allen Ebenen die KI übernommen. Doch Junika, eine junge Frau, möchte gern ihren Nachbarn einen Brief schreiben Sie mag ihn. Auf diese neuen Anforderungen ist sie jedoch nicht eingestellt. Der Autor hat eine spannende und etwas andere Weihnachtsgeschichte geschrieben. Der Beginn gibt einen guten Einblick in die Lebenswelt der Zukunft. Der Schriftstil lässt sich flott lesen. In dem Haus wohnt ein ältere Herr, der, wie man sprichwörtlich sagt, aus der Reihe tanzt. „...Er war in einer Welt geboren worden, in der es Neugierde und Idealismus gab, und in der Menschen Freude daran hatten, sich etwas abzufordern, ihre Grenzen zu erweitern. Er hatte an die Fähigkeiten der Menschen geglaubt...“ In seiner Wohnung hatte er die KI abgeschaltet. Er wollte mit seinen Enkeln ein klassischen Weihnachtsfest feiern. Die aber hatten abgewunken. Junika besucht ihn. Sie staunt über seine Bücherregale. Das Gespräch zeigt eine weitere Seite der Entwicklung. „...Dass wir aufgehört haben, Bücher zu lesen, ist in meinen Augen ein Verlust. Heute bezahlt der Staat Kinder für ihren Schulabschluss...“ Doch auch die neue Zeit kennt Neid und Gier. Ausgerechnet am Weihnachtsabend versuchen drei Männer, im Haus ein Kind zu entführen. Der alleinerziehende Vater soll erpresst werden. Es gibt nur eine Chance: Die KI muss Menschen dazu bringen, sich des Kindes anzunehmen. Jetzt steigt der Spannungsbogen extrem an. Da es nur eine Wohnung ohne KI gibt, ist nur dort das Kind für eine gewisse Zeit sicher und kann nicht aufgespürt werden. Das ist aber nur eine Seite der Medaille. Gleichzeitig muss die KI verhindern, dass ihre gespeicherten Informationen darüber ausgelesen werden. Berührend wird geschildert, wie das Mädchen trotz aller Bedrohung auf den Weihnachtsbaum und die Weihnachtserzählung reagiert. Außerdem gibt es Menschen im Haus, die über sich hinauswachsen, um zu tun, was getan werden muss. Es zählt wieder Menschlichkeit und Zusammenhalt. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es lässt mich nachdenklich zurück, nachdenklich darüber, wo die Grenzen für moderne Technik zu setzen sind.

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