Sofia :)
Leider gar nicht mein Fall Vielen lieben Dank an Knaur für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider. Aufmachung: Wie immer bei den Büchern des Verlages finde ich die Aufmachung auch dieses Buches einfach nur wunderschön. Der Hintergrund ist in einem dunklen Blau gehalten, auf dem sich goldene Sprengseln befinden, die wie die Milchstraße wirken – was natürlich toll mit dem Titel korrespondiert. Mit dem Titel selbst gibt es beim Lesen auch einen schönen full-circle-Moment, der dafür sorgt, dass man den Titel nicht nur einfach so sehr schön findet, sondern auch versteht, weshalb die Autorin ihn gewählt hat. Meine Meinung: Leider hat mir das Buch inhaltlich nicht so gut gefallen wie optisch. Ich tue mich auch sehr schwer mit der Rezension, was – neben privaten Umständen – einer der Gründe dafür ist, weshalb sie erst so spät kommt (ich habe das Buch bereits im April beendet). Denn da mir die Belmont-Bay-Reihe der Autorin vorletztes und letztes Jahr so gut gefallen hat, habe ich mich eigentlich sehr auf Justines neue Reihe gefreut. Vor allem ihr Talent, lebendige Figuren mit einer gefühlvollen Erzählung und einem traumhaften Setting zu verbinden, konnte mich damals so von ihren Büchern überzeugen! Leider fehlen hier zwei dieser drei Aspekte, sodass ich mich nicht wie gewohnt in die von ihr geschaffene Welt fallen lassen konnte. Vor allem lag das an der Protagonistin Willa. Ich bin jemand, bei dem es sehr stark von den Figuren abhängt, ob mir das Buch gefällt oder nicht. Solange ich die Figuren mag, brauche ich zwangsläufig nicht einmal unbedingt einen Plot - umgekehrt ist es dann natürlich fatal, wenn mir die Figuren nicht wirklich zusagen, das Buch darüber hinaus aber auch von nicht mehr viel lebt, was bei Romance, aufs Wesentliche heruntergebrochen, ja oft der Fall ist (es gibt kein besonderes Worldbuilding und auch der Plot dreht sich hauptsächlich um die Entwicklung der Figuren und nicht bspw. um ein politisches Problem oder einen großen Villain, um beim Fantasybeispiel zu bleiben). Willa hat leider dafür gesorgt, dass mich „Wo die Sterne uns sehen“ zunehmend gelangweilt hat. Normalerweise ist es ja nicht per se ein Problem, wenn Protagonisten charakterlich völlig gegensätzlich zu mir sind, sofern ihre Handlungen und Gedanken auf für mich nachvollziehbare Weise transportiert werden, sodass ich mich trotz aller Gegensätzlichkeit dennoch in sie hineinversetzen kann. Gegenüber Willa blieb mir jedoch durchweg eine Distanz, die ich auch beim besten Willen nicht überbrücken konnte. Dies hatte wiederum zur Folge, dass mir ihre Geschichte – folglich auch leider das ganze Buch – ziemlich egal war, sodass ich den tollen Schreibstil der Autorin leider nicht genießen konnte. Ähnliches gilt im Übrigen auch für Elias. Auch er war für mich nicht greifbar. Vielleicht hätte es dem Buch gutgetan, wenn es nur aus einer Perspektive erzählt worden wäre oder wenn jedenfalls die einzelnen Kapitel/ Perspektiven länger gewesen wären und die Autorin nicht immer so schnell zwischen den beiden Protagonisten gewechselt hätte? Dann hätte man mehr Zeit gehabt, mit der Protagonistin/ mit beiden Protagonisten eine Bindung aufzubauen und wäre nicht immer wieder herausgerissen worden. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich die Distanz zu den Figuren dann verringert hätte und ich mich mehr auf den Inhalt hätte konzentrieren können. Möglicherweise ist mein Eindruck von den Figuren aber auch sehr subjektiv und andere kamen mit ihnen super klar – die Wahrscheinlichkeit besteht natürlich, gerade auch, weil ich es ja nicht wirklich an einem Grund festmachen kann, weshalb ich mit Willa (und Elias) nicht warmwerden konnte. Mein Tipp also: Lest die Leseprobe und schaut, ob ihr eine Chance seht, eine Bindung zu den Figuren aufzubauen. Ich denke, das wird relativ schnell deutlich. Ihr merkt: Es fällt mir schwer, den Finger auf den Grund für meine Indifferenz zu der Geschichte zu legen, weshalb ich euch auch leider keine wirklich gehaltvolle Rezension zu dem Buch geben kann. Da es aber nun wirklich Zeit wird, dass ich überhaupt mal meine Meinung zu dem Buch mit euch teile, werde ich es jetzt einfach dabei belassen. Fazit: Anders als die „Belmont Bay“-Reihe der Autorin konnte mich „Wo die Sterne uns sehen“ leider gar nicht überzeugen. Aus welchem Grund das so ist, kann ich allerdings auch nicht so genau sagen. Mir fehlte die Verbindung insbesondere zu den beiden Protagonisten Willa und Elias, weshalb mich das Buch insgesamt nicht wirklich fesseln konnte. Ob das jetzt aber daran lag, dass die Kapitel und die einzelnen Abschnitte in der jeweiligen Perspektive so kurz waren, dass man währenddessen die Distanz zu den Figuren gar nicht überbrücken konnte, oder ob das einfach ein besonders subjektives Empfinden meinerseits ist, weiß ich jetzt auch nicht. Ich habe beim Lesen jedenfalls wenig außer Langeweile verspürt, so hart das jetzt auch klingen mag und so leid es mir tut, das so deutlich zu sagen. Zwei Punkte gibt es für den objektiv sehr schönen Schreibstil der Autorin und das Potenzial, das die Geschichte unabhängig von den Figuren sicher hat. 2/5 Lesehasen.