annikristin
Hebamme am Wendelstein Maria Rossacker ist als Findelkind im Ort Brannenburg aufgewachsen und hat es mit Glück nach München und in eine Hebammenschule geschafft. Diese schließt sie im Frühjahr 1893 erfolgreich ab und kehrt auf Bitten ihres Kinderfreundes Max in die alte Heimat zurück. Dort angekommen trifft sie auf einige Widerstände. Ihre Vorgängerin Alma will einfach nicht aufhören und arbeitet weiter nach uralten und vor allem unhygienischen Grundsätzen. Viele Frauen in den Dörfern wollen sich aber auch gar nicht von einer unehelich geborenen Hebamme helfen lassen. Und auch den Pfarrer bringt sie gegen sich auf. Unterstützung erhält sie jedoch von ihrem Freund Max, den sie auf einmal mit anderen Augen sieht, ihrer Haushaltshilfe Burgi und dem Arzt Anton Danzinger. Zwischen diesen Widrigkeiten versucht sie immer ihr Bestes zu geben. Nach und nach lösen sich Widerstände auf und sie wird als vollständiges Mitglied des Dorfes anerkannt. Das Buch ist in gutem Stil geschrieben und man taucht sofort in die Geschichte ein. Mit jeder Geburt, die Maria betreut, fiebert man mit und hofft, dass sie die Anerkennung erhält, die sie verdient. Die Konventionen dieser Zeit rund um Familie, Ehe und Geburt sowie der Kampf gegen die Mutter- und Säuglingssterblichkeit werden realistisch dargestellt. Band 1 der Berghebammen-Saga ist gut gelungen und ich freue mich schon auf die beiden Fortsetzungen. Wer Spaß an Sagas aus dieser Zeit, wird hier bestimmt nicht enttäuscht.