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Sofia :)

Posted on 30.11.2024

Wie die tröstende Umarmung einer guten Freundin Vielen lieben Dank an den Lyx-Verlag und die #bloggerjury für die Bereitstellung deines Rezensionsexemplars! Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider. Aufmachung: Normalerweise steht meine Meinung zur Aufmachung meines Buches ja immer etwas außen vor und fließt nicht in meine Bewertung mit ein. Da sie hier jedoch wesentlich zum Inhalt beiträgt, bewerte ich ausnahmsweise auch einmal die Buchgestaltung, anstatt euch nur davon zu berichten, wie mir das Buch optisch gefällt. Hier ergänzt die Buchgestaltung den Inhalt wunderbar! Einzelne Zitate – nebenbei bemerkt allesamt aus Anabelles eigenen Büchern, was ich ein sehr schönes, persönliches Detail finde – sind in geschwungener Schrift besonders hervorgehoben; Achtsamkeits- oder Selfcareübungen, die die Autorin passend zum Kapitel vorschlägt, befinden sich auf farbigem Grund und auch die Kapitelüberschriften sind farblich hervorgehoben. Zwischendurch fand ich zwar einige Schriftfarben nicht kontrastreich genug, besonders das helle Gelb mancher Überschriften lässt sich in manchem Licht schwer lesen. Hübsch ist es trotzdem! Insgesamt erinnert das Design sehr stark an „On Your Own“ von Annalena Thomas, das letztes Jahr im gleichen Verlag erschienen ist und das ich im Oktober letztes Jahres rezensiert habe. Das ist insofern natürlich etwas schade, als dass dieses Buch hier dadurch ein kleines bisschen weniger Individualität hat. Das fällt aber ja auch nur auf, wenn man das andere Buch auch gelesen hat. Da beide Bücher jedoch an eine ähnliche Zielgruppe gerichtet und ein ähnliches Thema haben, ist das wiederum natürlich auch nicht so unwahrscheinlich. Man könnte also sagen, dass der Verlag hier dann durchaus etwas kreativer hätte sein können. Auf der anderen Seite kann man aber selbstverständlich auch ausführen, dass gerade das vermutlich der Grund für das ähnliche Design sein wird. So oder so: Mich stört es nicht sonderlich, da mir die Aufmachung ja, wie gesagt, sehr gut gefallen hat. Tatsächlich finde ich durch den festen Einband „Trusting Yourself“ sogar etwas hochwertiger. Meine Meinung: Inhaltlich hat mir „Trusting Yourself“ ähnlich gut gefallen wie „On Your Own“. Beides sind Bücher, die darauf ausgerichtet sind, dem Leser das erste Werkzeug an die Hand zu geben, das einem den Weg zu mehr Achtsamkeit und Selfcare bereitet. Während „On Your Own“ jedoch stärker den Fokus darauflegt, dem Leser zu helfen, innere Unruhe zu beruhigen und Gedanken zu sortieren, geht es bei „Trusting Yourself“ mehr darum, das eigene Selbst zu finden und zu lernen, diesem Selbst zu vertrauen und für sich einzustehen. Beides spiegelt sich ja auch in den Titeln wider. Insofern kann man die beiden Bücher vielleicht gar nicht mal so gut vergleichen, zumal die Autorin von „On Your Own“ Psychologin ist, was selbstverständlich auch Einfluss auf den Inhalt hat, während Anabelle Stehl viel aus eigener Erfahrung berichtet und ihre Tipps darauf beruhen. Beides hat für sich einen besonderen Wert und kann dem Leser natürlich auf unterschiedliche Weise helfen, je nachdem, was man gerade braucht. Während ich mich bei „On Your Own“, das ich auch über die #bloggerjury bekommen habe, für das Buch beworben habe, weil ich zu dem Zeitpunkt mit meinem Studium gerade auch einen riesigen Lebensabschnitt abgeschlossen hatte – das Buch richtet sich primär an junge Menschen, die vor Kurzem die Schule beendet haben –, habe ich mich für „Trusting Yourself“ vor allem deshalb beworben, weil ich die Autorin so sympathisch finde und gerne etwas aus ihrer Feder lesen wollte (und weil das Buch so hübsch ist). Tatsächlich habe ich nämlich, bevor ich das Buch gelesen habe, schon für recht selbstbewusst und gefestigt in meinem Charakter gehalten. Ich habe bspw. nie ein Problem damit, Grenzen zu setzen, für mich selbst einzustehen und meine Rechte durchzusetzen (wäre schwierig, wenn doch als Juristin haha). Trotzdem konnte ich aus dem Buch unheimlich viel mitnehmen und habe festgestellt, dass ich mich doch in einigen Situationen, die die Autorin schildert, wiedererkennen konnte – man lernt eben nie aus! In diesen Momenten war es schön zu sehen, dass man mit so manchen Gedanken und Verhaltensweisen nicht alleine ist und es im Gegenteil eben viele Menschen gibt, die mindestens genauso lost sind wie man selbst. Das klingt logisch und im Kopf weiß man das natürlich schon längst, aber es ist ja trotzdem immer wieder beruhigend, das auch noch einmal tatsächlich zu hören und so bestätigt zu bekommen. Ich habe mich oft durch das Buch in den Arm genommen und geborgen gefühlt! Alleine dafür muss man Anabelle Stehl schon loben, denn das kann nicht jeder. Durch viele persönliche Anekdoten und einen sehr nahbaren Schreibstil fühlt es sich beim Lesen so an, als würde Anabelle neben einem sitzen und einem freundschaftlich zur Seite stehen. Neben vieler positiver, stärkender Aussagen, die einem Unsicherheiten nehmen, denen man sich vielleicht noch nicht einmal besonders bewusst war, gibt die Autorin einem darüber hinaus mithilfe einiger (als Autorin selbstverständlich vor allem Schreib-) Übungen Tools an die Hand, die es einem – auch nachhaltig nach dem Beenden des Buches – erleichtern, mit Sorgen und Unbehagen umzugehen. Ich habe viele Übungen aus dem Buch selbst ausprobiert, dabei viel reflexieren können und einiges über mich selbst gelernt. Manche Übungen, kleine selbstauferlegte „Regeln“ (z. B. kein Social Media morgens im Bett) oder Mantras versuche ich außerdem seitdem in meinen Alltag zu integrieren, da ich beim Ausprobieren während des Lesens gemerkt habe, dass sie mir guttun. Insofern habe ich dem Buch und der Autorin sehr viel zu verdanken! Fazit: „Trusting Yourself“ ist ein sehr persönliches Buch, das einem dabei hilft, mehr über sich selbst herauszufinden, dieses Selbst zu verteidigen und stärker daraus hervorzugehen. Vor dem Lesen war ich schon ganz zufrieden mit mir selbst (haha), habe beim Lesen dann jedoch herausgefunden, dass ich (logischerweise) doch so einige quirks und Unsicherheiten habe, die ich im Alltag natürlich bemerke, die mir aber gar nicht so präsent waren. Zu lesen, dass andere Menschen in sich in vielen Situationen genauso unwohl und verloren fühlen wie man selbst manchmal, tut unheimlich gut, vor allem, wenn das auf eine so warmherzige und nahbare Weise geschieht wie hier. Durch Anabelles sehr vertrautem Umgang mit ihren Lesern fühlt sich das Lesen an wie die tröstende, liebevolle Umarmung einer Freundin, die einem dabei hilft, mit den eigenen Problemen umzugehen zu lernen und einem gleichzeitig versichert, dass es ihr oft ähnlich geht. Ein wunderbar heilsames, warmes Buch, das ich jedem nur weiterempfehlen kann! 5/5 Lesehasen.

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