annamagareta
Das Leben in einer Dorfgemeinschaft „Vielleicht hat das Leben Besseres vor“ ist ein Roman der in Köln lebenden Journalistin, Schriftstellerin und Fernsehmoderatorin Anne Gesthuysen. Die Handlung spielt in der kleinen Gemeinde Alpen am Niederrhein. Die durch einen Unfall geistig behinderte Raffaela wird bewusstlos aufgefunden. Als die für die Gemeinde zuständige Pastorin Anna von Betteray Raffaelas Mutter Heike seelischen Beistand leisten möchte, stellt sie fest, dass es sich um ihre Freundin aus Kindertagen handelt. Während die Polizei die Ermittlungen aufnimmt und versucht herauszufinden was Raffaela zugestoßen ist, erfahren wir eine Menge über das Dorfleben. Anne Gesthuysen ist selbst in Alpen aufgewachsen und das merkt man auch direkt. Sie beschreibt das Dorfleben mit allen Vor- und Nachteilen, dem alltäglichen Tratsch, Gerüchten, Anschuldigungen aber auch dem Zusammenhalt, der Herzlichkeit, den gemeinsamen Festen und vieles mehr. Die Charaktere sind gut gezeichnet und die bunte Dorfgemeinschaft besteht aus interessanten Persönlichkeiten. Es ist das Leben einer kleinen dörflichen Gemeinde mit allen Facetten, die man heutzutage erleben kann. Dabei geht es um zahlreiche Themen wie z.B. Drogen, Liebe, Kirche, Homosexualität und familiäre Probleme. Neben typischen Klischees, die hier bedient werden, übt die Autorin Gesellschaftskritik, bringt ihre Leser zum Nachdenken und lässt sie um Raffaela bangen. Gleichzeitig beinhaltet die Handlung um Raffaela ein wenig Krimicharakter. Der Roman hat von allem etwas und ich war mir zunächst unschlüssig, ob dieses Spektrum an Themen nicht ein wenig zu viel für nur ein Buch ist. Abschließend musste ich aber feststellen, dass es genau das ist, was das Leben ausmacht und das hat Anne Gesthuysen gelungen eingefangen. Mir hat auch dieses Buch der Autorin - deren Schreibstil ebenso unverkennbar ist wie ihre Covergestaltung - wieder gut gefallen.