mrskrieger
Das Buch befasst sich mit einem interessanten Thema, das mir so bisher selten begegnet ist. Die Charaktere sind sehr authentisch und die Beziehungen innerhalb der Familie werden deutlich, aber wenig übertrieben noch runter gespielt dargestellt. "Darüber hatten Edgar und sie oft gesprochen, als die Kinder klein waren. Dass sie zu aufbrausend war, zu autoritär. Tief innen musste Regina sich eingestehen, dass sie diese kurzen Momente der absoluten Macht genoss. Sie hatte das Wohl und Weh ihrer Töchter in der Hand. (Seite 105-106) Als Leser lernt man die Familie zum Abschluss der ältesten Tochter kennen und begleitet das Geschehen über eine längere Zeit bis zum Altwerden der jüngsten Tochter. Leider wird hier die Kindheit wenig beleuchtet, was ich mir aber noch gewünscht hätte. Dafür erhält man Einblicke in den Einfluss, den solche Erziehung auf das Erwachsenwerden haben. "Könntest du deinem Urteil vielleicht ein wenig mütterliche Empathie hinzufügen?" Sah ihre Mutter nicht, wie erschöpft sie war? Sah das überhaupt jemand? (Seite 281) Die Geschichte kam mir zum Ende sehr langatmig vor und ich hätte mir dort ein wenig mehr Kürze gewünscht. Dennoch ein gutes Buch was ich empfehlen kann.