Ladybug
Wunderbarer Weihnachts-Krimi-Comic Die Krimis der Queen of Crime als Comic oder Graphic Novel herauszubringen, ist eine gute und clevere Idee. So können die Fans der Autorin ihre Bücher noch einmal im Kurzstil lesen und Lesemuffel können diese tollen Romane kennenlernen. Die Personen sind stimmig gezeichnet. Besonders Poirot selbst ist unverkennbar. Callixte hat sehr viel Humor in die Bilder gesteckt. Die kleinen Details verraten sie und besonders die übertriebenen Mimiken, wenn sich eine der Figuren aus welchem Grund auch immer, berechtigt oder nicht, über etwas aufregt oder ärgert, sorgen für Schmunzler beim Leser. Herrlich! Auch die Gefühle des Butlers Tressilian kann man den Zeichnungen bestens entnehmen, wie auch den flapsigen Charakter von Hornby, dem Diener. Der Schauplatz ist ein weitläufiges Herrenhaus. Das betagte Familienoberhaupt, das nicht besonders sympathisch war, wird getötet aufgefunden. Der Kreis der möglichen Täter ist begrenzt. Der Polizeichef Colonel Johnson, der im Buch namenlos bleibt, hat ein gebrochenes Bein und kann daher nicht zu den Lees. Inspektor Sugden, Johnsons bester Mitarbeiter, will den Fall übernehmen, doch Poirot, der gerade bei Johnson zu Besuch ist, bietet seine Hilfe an. In bekannter Manier befragt er alle Anwesenden und zieht am Ende Schlüsse, auf die sonst keiner gekommen wäre. So löst er auch diesen Fall und beweist sein Können, an das kein anderer reicht. Natürlich ist die Story insgesamt stark gekürzt, aber man kann dem Sinn und der Christie-Methode sehr gut folgen. Beim Betrachten der Zeichnungen und lesen der Sprechblasen wird man, wie bei Christies Büchern, geschickt auf die eine oder andere falsche Spur gelockt. Der Humor, gern in Ironie gepackt, würzt sie noch obendrein. Ich finde diese Adaption außerordentlich gelungen. Fünf Sterne.