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renee

Posted on 23.11.2024

Feministisches Leben Anfang des 20. Jahrhunderts Selby Wynn Schwartz wirft hier einen gut recherchierten Blick auf das queere und feministische Leben Anfang des 20. Jahrhunderts. Hauptaugenmerk des Buches sind die sogenannten Sapphistinnen, eine alte Bezeichnung für Frauen, die Frauen lieben. Namensgeberin ist hier griechische Dichterin Sappho, die auf Lesbos eine Schule für Mädchen gründete und diese in musischem Wissen ausbildete und wahrscheinlich nicht nur durch dieses Handeln in der damaligen griechischen patriarchalen Zeit auffiel. Aber ebenso viele treten auch nur für ihre feministischen Ziele ein, waren schon damals laut, traten gegen das allmächtige Patriarchat auf, bis ein kommender Mief vieles erstickte. Selby Wynn Schwartz erwähnt hier wahnsinnig viele Frauen, einige waren mir bekannt, andere entdeckte ich neu für mich. Ein beeindruckender Reigen an Namen. Lina Poletti, Colette, Sarah Bernhard, Virginia Woolf, Vita Sackville West und auch Sibilla Aleramo tauchen hier auf und machen mich neugierig. Aber dies sind nur einige Namen, im Buch gibt es viele mehr zu entdecken. Von Sibilla Aleramo hatte ich vor kurzer Zeit das Buch „Eine Frau“ gelesen und war schwer beeindruckt. Andere Frauen in dem Buch kannte ich in Zusammenhang mit gelesenen Büchern über Frida Kahlo und auch im Werk von Ursel Braun „Unangepasst“ tauchen manche Namen auf und in den Blicken auf Lee Miller gibt es ebenso Überschneidungen. Der Anfang des 20. Jahrhunderts bietet anscheinend viel Interessantes zum Thema weibliches Aufbegehren. Selby Wynn Schwartz liefert hier in ihrem Buch „Wir waren Sappho“ einen richtig gut recherchierten und einen absolut interessanten Blick auf die unangepassten und aufbegehrenden Stimmen der damaligen Zeit. Wenn es diese Stimmen damals schon gab, warum sind wir dann heute so ruhig, wo diese patriarchal und gestrig denkenden Kräfte wieder laut werden? Eine gute Frage, ich weiß. Lesen! Und nachdenken! Und reagieren, heißt die Devise!

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