Harakiri
Anton Brekke ist zurück. Mit seinem scharfen Verstand, seiner schnippischen Art und seiner Neigung, sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen, ist er ein Protagonist mit Ecken und Kanten und wirkt aufgrund seiner Empathie doch sympathisch, wenn auch etwas spröde. Die Spannung baut sich langsam auf, aber unaufhaltsam und Fjell zaubert im Verlauf der Handlung einige Dinge zu Tage, mit denen ich nicht gerechnet habe. Diese unvorhergesehenen Wendungen sorgen dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Die Handlung wird in zwei Strängen erzählt. Gegenwart und Vergangenheit. In der Vergangenheit spricht „Er“: der Täter. Doch wer es ist wird von Fjell natürlich geschickt verschleiert. Gleichzeitig kämpft Brekke an einer eigenen Front: er glaubt nicht, dass seine Patientin Nora Selbstmord begangen hat und macht sich auf die Suche nach einer Antwort. Das Ende wartet mit einer sehr unerwarteten Überraschung auf und dafür bin ich dem Autor fast schon ein wenig böse. Aber vielleicht… Jetzt heißt es auf jeden Fall wieder warten – auf ein neues Buch von Erik Fjell, auf das ich mich jetzt schon freue. Fazit: Wer skandinavische Krimis liebt, die vielschichtig und spannend sind, wird in diesem Buch eine fesselnde Lektüre finden.