schnaeppchenjaegerin
Zehn Mitarbeiter eines App-Startups haben für eine Woche ein Chalet in den Alpen gebucht. Statt ausgelassener Urlaubsstimmung in einem Luxus-Resort ist die Atmosphäre in den verschneiten Bergen angespannt, denn es gibt Pläne, das Unternehmen zu verkaufen und nicht alle Gesellschafter sind damit einverstanden. Schon beim ersten Skiausflug verschwindet eines der Gründungsmitglieder, weitere folgen oder werden offensichtlich getötet. Da das Chalet nach einer Lawine von der Außenwelt abgeschnitten ist, muss der Täter unter den wenigen Gästen und den zwei Mitarbeitern des Chalets ein. Niemandem ist mehr zu trauen, was zu Angst und unüberlegten Entscheidungen führt. "Das Chalet" ist ein typischer Whodunit-Locked-Room-Thriller in verschneiter Umgebung. Der Roman wird in kurzen Kapiteln aus der Sicht einer unscheinbaren Teilhaberin des Startups und einer der Angestellten des Chalets geschildert. Die Mitarbeiter des Social Media-Unternehmens werden als arrogant und unsympathisch dargestellt. Unter ihnen könnte jeder ein Mörder sein. Nachdem sich die Zahl der Überlebenden reduziert hat, ist bald zu ahnen, wer ein falsches Spiel treibt, was 100 Seiten vor Schluss mit der Enttarnung bestätigt wird. Sodann beginnt ein Kampf ums Überleben, so dass die Spannung nicht abflacht. Das Setting in der Kälte, ohne Strom und ohne Möglichkeit, Hilfe zu kontaktieren, trägt zu einer ungemütlichen, klaustrophobischen Atmosphäre bei. "Das Chalet" ist ein solider und durchaus spannender Thriller für die kalte Jahreszeit, jedoch sind die Charaktere arg flach und austauschbar. Hat man während der Handlung Zweifel, dass das Motiv des Täters oder der Täterin weit hergeholt ist, wird man am Ende doch noch überrascht und eines besseren belehrt.