bluetenzeilen
"Was meinst du mit…es wird mich zerstören?" Inhalt: Das Leben gleicht einem Gewittersturm. Als sie auf Diez trifft, will sie alles, nur keine Liebe. Doch dann entbrennt inmitten des Gewitters zwischen beiden ein Feuer … Nachdem ihr Vater an der seltenen, vererbbaren Huntington-Krankheit gestorben ist, will die Studentin Ada einfach nur ihre Trauer und ihre Angst, vielleicht selbst zu erkranken, vergessen. Als sie den charismatischen Diez kennenlernt, bietet er für sie vor allem eine ungezwungene Ablenkung von all den Gedanken und Gefühlen, vor denen sie fliehen will. Doch für Diez ist die Zeit mit Ada bald sehr viel mehr als eine rein körperliche Beziehung. Immer wieder kommt es deshalb zwischen ihnen zum Streit, immer wieder stößt Ada Diez von sich. Bis sich auch in Diez‘ Leben ein Sturm zusammenbraut und nicht mehr nur Ada mit ihren Ängsten und Gefühlen konfrontiert wird … Meinung: Justine Pust hat mit diesem Roman eine tiefgreifende, vielschichtige und authentisch ehrliche Geschichte geschrieben, die ich sicherlich nicht mehr so schnell vergessen werde! Das Cover gefällt mir sehr gut. Ich mag die vielen goldenen Details vollkommen. In Kombination mit der Schrift und den Farben entsteht ein richtig hübsches Gesamtbild, das mich einfach direkt ansprechen kann. Im Buchhandel würde ich die Titel auf jeden Fall direkt kaufen, einfach weil sie optisch mehr als wunderschön sind. Darüber hinaus ist der sehr ehrliche, mitreißende und tiefgreifende Schreibstil der Autorin sehr einzigartig gewesen. Wie sie Dialoge zum Leben erweckt hat, war wirklich so greifbar und schön sowie traurig zu lesen. Dennoch sind die Themen auch keinesfalls leicht. Sowohl Ada als auch Diez haben einen wirklich wichtigen Menschen in ihrem Leben verloren und dabei auch ein kleines bisschen sich selbst. Diese Konflikte haben die Handlung auch sehr ausgemacht. Ich fand sie zudem sehr gut aufbereitet, da eben auch jeder Mensch in seinem Leben ganz unterschiedlich mit diesen Problemen umgeht. Und genau diesen Aspekt hat Justine Pust so gut gezeichnet. Zudem gab es viele Sprünge in die Vergangenheit und zu Phasen der beiden, in denen sie sich kennengelernt haben. Das gefiel mir wirklich richtig gut, auch wenn ich hin und wieder bei den vielen Zeitsprüngen ein bisschen verwirrt war. Denn manchmal wusste ich dann einfach nicht direkt, was davor und danach passierte, da sich eben beide Handlungsstränge nacheinander entwickelten. Dennoch muss ich sagen, dass mich diese Geschichte wirklich tief bewegt hat. Es geht um Trauer, um Verlust, Angst und so viel mehr! Die Handlung hatte so unglaublich schöne Momente, genauso wie tief traurige, bei denen ich dasaß und einfach nicht wusste, wie ich weiterlesen soll. Aber genau das gefiel mir an diesem Buch auch so gut. Viele Szenen und Momente sind mir entsprechend auch total im Kopf hängen geblieben und ich werde sie sicherlich nicht mehr so schnell vergessen. Vor allem Ada ist eine Protagonistin, die nicht immer sympathisiert, aber das muss sie auch überhaupt nicht. Ich fand sie gerade mit ihren Ecken und Kanten wirklich so authentisch gezeichnet und eine interessante Protagonistin. Da war die ganze Zeit ihre Angst, dass sie die Krankheit ihres Vaters auch haben könnte. Die Ablehnung und vor allem auch die Ablenkung, die sie in Diez findet. Dabei verdrängt Ada einfach so wahnsinnig viel und möchte die Wahrheit dahinter nicht erkennen. Dabei muss ich ehrlich sagen, verstand ich sie vollkommen. Manche ihrer Handlungen waren für mich dennoch sehr eigensinnig. Wobei ich es eben auch gerade mal sehr spannend fand, dass sie nicht die schüchterne und perfekte Protagonistin ist. Wobei Ada eben auch viele Menschen in ihrem Umfeld verletzt. So wie Diez. Dieser hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Auch wenn ich ihn über die Seiten einfach mehr und mehr in mein Herz schließen musste. Ich liebe einfach seine Art, wie er später für sich einsteht und dennoch nicht immer den nächsten Schritt wagt, auch wenn er es sich doch so wünschen würde. Vor allem ist auch die Liebesgeschichte der beiden nicht gerade konventionell. Aber genau das passte auch irgendwie zu Ada und Diez und dem Buch selbst total. So zeigt sich eben auch, dass es nicht nur einen Weg, sondern ganz viele gibt. Insgesamt in meinen Augen ein sehr besonderer Roman und eine Geschichte, die im Kopf hängen bleibt. Deshalb eine große Leseempfehlung! Ich freue mich schon jetzt auf neuen Lesestoff von Justine Pust und fände es natürlich auch großartig, falls die dritte Mitbewohnerin zudem ihr eigenes Happy End schreiben würde.