kimvi
Etwas schwächer als der erste Band Kriminalinspektorin Maya Topelius hat vor, ihren Sommerurlaub auf der Schäreninsel Svartlöga zu verbringen, um dort an einem Yoga-Retreat teilzunehmen, das von ihrer Freundin Emely geleitet wird. Maya freut sich sehr auf die dringend benötigte Auszeit. Doch schon am ersten Abend kommt es zwischen den Freundinnen zu einem Streit. Als dann noch ein ermordeter Mann aufgefunden wird und Maya verdeckt zu ermitteln beginnt, ist klar, dass dieser Urlaub alles andere als erholsam wird... "Still ist die Nacht" ist nach "Im Herzen so still" der zweite Band einer schwedischen Krimitrilogie, in der Maya Topelius ermittelt. Dem aktuellen Fall kann man auch ohne Vorkenntnisse folgen. Allerdings gibt es einen Vorfall, der Maya Topelius und ihre drei besten Freundinnen seit ihrer Jugend verfolgt. Dieser Handlungsfaden wurde bereits im ersten Band aufgegriffen und zieht sich durch die Reihe. Um diese Ereignisse besser einordnen zu können, empfiehlt sich die Einhaltung der Reihenfolge. Die Autorin versteht es wieder hervorragend, Protagonisten und Handlungsorte so lebendig zu beschreiben, dass man beinahe meint, selbst vor Ort zu sein. Dadurch kann man sich ganz auf die Ereignisse einlassen. Allerdings sollte man gerade am Anfang konzentriert lesen, um die zahlreichen Akteure, die eingeführt werden, richtig zuzuordnen. Maya wirkt zwar sympathisch, doch der Streit zwischen Emely und ihr wird zu dramatisch dargestellt. Man kann zwar nachvollziehen, dass Maya verletzt ist, weil die Freundin ihr jahrelang etwas verschwiegen hat, dennoch reagiert Maya so unreif, dass man sie gelegentlich schütteln möchte. Der Kriminalfall lädt dazu ein, eigene Überlegungen anzustellen. Da es bei den Ermittlungen zu einigen Wendungen kommt, muss man die angestellten Schlussfolgerungen überdenken und neu ansetzen. Krimifans dürften dadurch auf ihre Kosten kommen. Das Yoga-Retreat wird ebenfalls authentisch beschrieben. Stellenweise wirken diese Beschreibungen leider zu ausufernd, da sie den Krimi-Anteil in den Hintergrund drängen und die Spannung immer wieder abflachen lassen. Zum Ende hin steigert sich diese allerdings enorm, denn dieser Fall gipfelt in einem Finale, das man atemlos verfolgt. Nicht ganz so spannend wie der erste Teil der Trilogie, dennoch wird die Neugier auf den Final-Band geweckt.