wolkenschloss.
Das Cover finde ich richtig schön, ich mag, wie sich die Karte Venedigs im Hintergrund zu einem richtig schönen Bild verbindet. Passt auch hervorragend zum Setting – von solchen Verknüpfungen bin ich immer ein besonders großer Fan! Aber auch inhaltlich war es nicht langweilig. Merle kommt aus Deutschland und macht ein Auslandssemester in Venedig, um die große Liebe ihres kürzlich verstorbenen Großvaters zu finden, die in Venedig lebt. Allerdings hat sie nur sehr wenige Informationen und auch bei ihrer Ankunft noch das Problem, dass ihre Hostel-Reservierung, die die ersten Wochen bis zu einer eigenen Unterkunft überbrücken soll, storniert wird. Doch sie lernt schnell Giulia kennen, die ihr ein Bett in einem alten venezianischen Hotel besorgt, wo sie mit vier Jungs wohnt. Die sind alle nicht wirklich begeistert von der neuen Mitbewohnerin und machen keinen Hehl daraus, dass sie sie am liebsten direkt wieder loswerden wollen. Doch als sie mit einem von ihnen, Matteo, einen Deal eingeht, merkt sie plötzlich, dass unter der feindseligen Maske ein ganz netter Kerl steckt, der jedoch nicht nur ein großes Geheimnis mit sich herumträgt. Ich war wirklich gespannt was mich erwartet, da ich bisher noch kein Buch der Autorin gelesen habe, obwohl ich ihr schon lange bei Social Media folge. Das Setting war sehr vielversprechend, ich war zwar noch nie in Venedig, möchte aber unbedingt einmal hin und fand es sehr schön in der Geschichte in diese Stadt reisen zu können. Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen, er war leicht zu verstehen, schnell zu lesen und hat Spaß gemacht. Die im Buch angesprochenen Themen fand ich gut verpackt und nicht zu viele und zu überladen. Die Charaktere mochte ich meistens auch recht gerne. Allerdings finde ich Merle in einem Punkt etwas unauthentisch, und zwar was ihre Freunde angeht. In Deutschland hat sie offenbar nur ihre Cousine Livia, andere spielen zumindest nie eine Rolle (oder ich habe es nicht mitbekommen, nicht ganz auszuschließen), in Venedig allerdings lernt sie direkt Giulia kennen, dann noch Adriano und Isabella, übernimmt sofort die Moderatorin von einem richtigen großen Filmfestival und lernt haufenweise neue Leute kennen. Ja, natürlich außerhalb der Komfortzone geht es vielleicht etwas leichter, aber irgendwie fliegt ihr alles so extrem zu, was ich teilweise nicht so befriedigend fand. Matteo verstehe ich oft nicht so richtig, obwohl abwechselnd aus seiner und Merles Sicht die Geschichte erzählt wird, ich denke aber, dass das Absicht ist, da es sich bei diesem Buch um den ersten Band einer Dilogie handelt und das Ende auch einen fiesen Cliffhanger beinhaltet. Darauf war ich nicht so richtig vorbereitet, obgleich ist eigentlich wusste, dass es noch einen zweiten Band gibt… Durch dieses offene Ende sind auch einige Fragen noch nicht geklärt, Merle hat die damalige Freundin ihres Opas auch noch nicht gefunden und viele Details sind ungeklärt. Ich denke und hoffe, dass im zweiten Band alle offenen Fragen beantwortet werden und es einen guten Abschluss gibt.