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hyperventilea

Posted on 13.11.2024

Zuversichtlicher, mutmachender Roman mit einer recht großen Portion Übersinnlichkeit „Man wird dir erzählen, Ibiza sei eine magische Insel. Du wirst seltsame Geschichten und Mythen hören. Nicht alle sind wahr. Aber es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, als wir uns träumen lassen. Und mehr in unserer Seele, unserem Geist, als uns bewusst ist.“ Grace, eine ehemalige Mathematiklehrerin, erfährt völlig überraschend, dass sie von ihrer früheren Kollegin Christina ein Haus auf Ibiza geerbt hat. In Ibiza angekommen, begibt sie sich auf eine besondere Spurensuche. Diese Reise wird ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen. In kurzen Kapiteln mit ungewöhnlichen, die Neugier weckenden Überschriften schildert Matt Haig, was Grace in Ibiza herausfindet und erlebt. Sie erzählt ihre Geschichte vorwiegend in der ersten Person einem ehemaligen Schüler, der sich vorher in einem Brief verzweifelt an sie gewandt hat. Der Schreibstil ist angenehm, bildhaft und flüssig. Viele der Sätze lesen sich schön und sind so treffend formuliert, dass ich sie mit Lesezeichen markiert habe, um sie noch einmal genießen zu können. Bevor Grace von ihrem unverhofften Erbe erfährt, ist sie verzweifelt. Über den Verlust ihres Sohnes Daniel ist sie nie richtig hinweggekommen. Auch der Tod ihres Mannes bekümmert sie noch sehr. Grace hat also nichts zu verlieren, wagt den Aufbruch in ein neues Leben. Sie fliegt nach Ibiza, ohne ein Rückflugticket zu buchen. Grace ist zu sehr in ihrem eigenen Leben gefangen, ist als Mathematiklehrerin zu sehr der Rationalität und Logik verpflichtet, um an Wunder und Übernatürliches zu glauben. Sie lernt auf Ibiza einen ganz speziellen Bekannten Christinas kennen, der ihre Einstellung komplett verändert. Grace findet auf Ibiza etwas, von dem sie nie auch nur im Entferntesten geglaubt hat, dass es möglich wäre. Sie erfährt Heilung. Matt Haig erzählt von Trauer und Verlust, Kummer und Ausweglosigkeit. Diese Gefühle lässt er bei seinen Figuren zu, um sie letztlich überwinden zu lassen. Schließlich geht es auch um Rettung, Neuanfänge, Zuversicht und all die Wunder des Lebens. Die Botschaft des Romans ist zweifelsohne eine sehr positive und lebensbejahende. Dass der Roman ins Übernatürliche, Esoterische abdriftet, habe ich bereits vor dem Lesen gewusst. So sehr ich es versucht habe, konnte ich mich jedoch nicht so recht darauf einlassen. Denn gerade durch die Einbeziehung des Übersinnlichen, verliert die Hauptaussage des Romans für mich persönlich an Bedeutung, entkräftet die positive Botschaft. Was der Autor beschreibt, mag eine schöne Vorstellung sein, aber letztlich für Leser mit Graces rationaler Weltsicht eben nur eine nette Phantasie. Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen und mich an seinen vielen schönen Sätzen gefreut, restlos überzeugen konnte es mich leider nicht.

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