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Der Autor Christian Boochs hat mit dem Thriller „Rote Jagd“ nun schon den zweiten Teil seiner Reihe rund um die Profilerin Nessa Wolf geschrieben. Ich persönlich hatte im Vorfeld noch kein Werk aus der Feder von Boochs gehört oder gelesen, dennoch hatte ich keine Schwierigkeiten die Charaktere oder die Zusammenhänge zu sortieren. Meiner Meinung nach kann man „Rote Jagd“ auch ohne Probleme ohne Vorkenntnisse verstehen. Ich persönlich kenne noch kein Werk von Christian Boochs. Bei diesem Thriller konnte mich der Klappentext neugierig machen, es klang nach einem spannenden Fall und packenden Ermittlungsarbeiten. Auch eine Profilerin mit Vorgeschichte klang interessant und daher habe ich mich ohne große Erwartungen an den zweiten Teil der Reihe gewagt. Bei diesem Thriller habe ich zum Hörbuch gegriffen, dies gibt es als ungekürzte Version, welches von Lisa Boos gelesen wird. Diese hat eine angenehme Stimme und schafft es gekonnt, den Charakteren auf vielseitige Weise Leben einzuhauchen. Dabei wirkt das Hörbuch sehr lebendig und nur zu gerne lauscht man diesem Hörbuch. Der Erzählstil von Christian Boochs ist recht angenehm. Er hat einen leichten Erzählstil und schafft es auch gekonnt, eine dichte Atmosphäre aufzubauen. Boochs schafft hier einen spannenden und mitreisenden Fall mit überraschenden Wendungen. Auch einen guten Aufbau der Story hat dieses Buch zu bieten. Peu a peu baut sich der Kriminalfall auf, man erfährt hier so einiges über die Ermittlungsarbeiten und immer tiefer gelangt man dabei in die Abgründe der Menschheit. Mir persönlich hat der Aufbau der Story gut gefallen, gekonnt wird hier Spannung aufgebaut und als Leser rätselt man mit, was hinter diesen Taten stecken könnte. Dennoch ist mir der Einstieg nicht leichtgefallen. Ich persönlich hatte meine Startschwierigkeiten, sowohl in die Geschichte an sich zu kommen als auch mit den Charakteren warm zu werden. Ich brauchte ein paar Kapitel, um in dem Werk anzukommen. Dieser Thriller wird aus der Ich- Perspektive aus der Sicht von der Profilerin Nessa Wolf erzählt. Dadurch bekommt man einen vielseitigen Einblick in die Ermittlungsarbeiten und auch in die Gedankengänge von der Protagonistin, lernt diese besser kennen. Obwohl man durch diese Erzählperspektive einen umfangreichen Eindruck von der Protagonistin erhält, hatte ich leider dennoch meine Probleme, mit dieser warm zu werden – so richtig sympathisch wurde sie mir auch bis zum Ende des Thrillers nicht. Nessa Wolf ist eine sperrige Person, mit ihren Ecken und Kanten – soweit kein Problem. Jedoch legt sie es gerade zu darauf an, dass sie genau so auch von allen in ihrem Umfeld wahrgenommen wird, als ob sie es darauf anlegt. Nessa möchte nur als unangenehme Person wahrgenommen werden, will alle auf Abstand halten und hofft trotzdem in ihrem Inneren, dass ihre Mitmenschen es dennoch nicht tun. Sie hatte eine schwierige Kindheit – ihre Mutter ist eine verurteilte Mehrfachmörderin. Zum einen geht sie mit dieser Vergangenheit offen um, zum anderen möchte sie nicht damit auf direkte Weise konfrontiert werden. Für mich ist Nessa Wolf noch zwiegespalten, hat den Weg zu sich selbst noch nicht gefunden. Mir persönlich war die Protagonistin leider einfach nicht sympathisch, auch im Verlaufe des Buches hat sich dies nicht gebessert. Allgemein ist mir kein Charakter so richtig ans Herz gewachsen. Entweder waren mir diese zu klischeebelastet, zu oberflächlich oder mir hat der Wiedererkennungswert gefehlt. Lediglich die neue Gerichtsmedizinerin fand ich unterhaltsam, sie hat dem Werk Leben eingehaucht. Positiv möchte ich noch die Auflösung des Falls erwähnen. Es gibt zwar so ein paar kleinere Zusammenhänge, welche man als geübter Thriller- Leser erahnen kann. Dennoch hat mir die Art, wie die Mordfälle aufgeklärt wurden, und auch die Auflösung an sich zugesagt. Alle fallrelevanten Fragen wurden aufgeklärt, es gibt quasi keine lockeren Fäden, welche erst im Folgeband wieder aufgegriffen werden müssen. Ein paar Kleinigkeiten waren vorhersehbar, aber darüber kann ich persönlich hinwegsehen. Insgesamt konnte mich der Autor Christian Boochs mit seinem Thriller „Rote Jagd“ nicht auf vollständiger Linie überzeugen. Der Kriminalfall und die Ermittlungsarbeiten fand ich recht unterhaltsam. Dafür waren mir die Charaktere leider nicht sympathisch. Positiv möchte ich no ch ergänzen, dass das Hörbuch gekonnt von Lisa Boos eingesprochen wurde. Dafür möchte ich 3 Sterne vergeben.