annamagareta
Ein geniales Thrillerdebüt „Happy End“ ist das Thrillerdebüt der im Rheinland lebenden Autorin Sarah Bestgen. Isa und Mark Winterberg leben mit ihrem vier Monate altem Sohn Ben in einem Reihenhaus am Stadtrand von Köln. Ihr Leben erscheint nahezu perfekt bis Ben plötzlich spurlos verschwindet aus dem Haus verschwindet. Es gibt keine Spuren und keinen Hinweis wo er geblieben sein konnte, die Polizei ist ratlos. Ein halbes Jahr später taucht Ben plötzlich wieder auf. Nach der ersten Erleichterung kommen Isa Zweifel und sie betrachtet ihren Sohn und auch sich selbst höchst kritisch… Nach dem recht sanften Einstieg in das Familienleben der Winterbergs und die Vorstellung der Charaktere in der Nachbarschaft, zieht die Spannung der Handlung dermaßen rasant an, dass ich das Buch nur ungern aus der Hand gelegt habe. Die Kapitel sind kurz und in meinem Kopf sind schnell unzählige Fragezeichen entstanden. Isa ist eine starke Protagonistin, deren Emotionen mit ihrer inneren Zerrissenheit sehr nachvollziehbar geschildert werden. Ihr Mann Mark war für mich schwerer zu greifen und für mich war unklar, ob er durch sein abwehrendes Verhalten Isa und Ben schützen möchte, die traumatischen Ereignisse einfach vergessen will oder ob er etwas zu verheimlichen hat. Auch die übrigen Charaktere sind gut ausgearbeitet. Ich konnte mir lange Zeit überhaupt nicht erklären was hier passiert sein könnte und vor allem aus welchem Grund. Die menschlichen Abgründe, die sich hier auftun sind einfach unglaublich. An dieser Stelle merkt man auch, dass die Autorin vom Fach ist und Psychologie studiert hat. Ansonsten ist ihr Schreibstil sehr lebendig und liest sich leicht und angenehm, so dass ich kaum gemerkt habe, dass das Buch über 500 Seiten hat. Mich hat schon lange kein Thriller mehr so gefesselt und mitgerissen wie dieser und ich hoffe, dass Sarah Bestgen weitere Bücher schreibt.