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Fantasievolle, äußerst fesselnde Märchenadaption Serilda liebt es, Geschichten zu erzählen, als sie eines Tages dem grimmigen Erlkönig begegnet und ihm vorlügt, sie könne Stroh zu Gold spinnen, entführt er sie in sein düsteres Schloss. Dort soll sie ihre Kunst unter Beweis stellen, sollte das nicht gelingen, wäre ihr Leben verwirkt. Während sie sich im Kerker der Verzweiflung hingibt, erscheint plötzlich der geheimnisvolle Gild und bietet seine Hilfe an, zu Serildas Erstaunen spinnt er tatsächlich den gesamten Strohhaufen zu schimmernden Goldfäden. Der Erlkönig will allerdings mehr davon haben, in den folgenden Vollmondnächten holt er die Geschichtenerzählerin immer wieder zu sich. Und während Gild das von Serilda geforderte Wunder vollbringt, entwickeln sich ungeahnt tiefe Gefühle. "Gilded – Die Versuchung des Goldes" von Marissa Meyer ist eine Märchenadaption, die mich schnell in ihren Bann gezogen hat. Angelehnt an "Rumpelstilzchen" ist die Hintergrundstimmung schaurig-düster, wie es oft auch in den klassischen Geschichten der Brüder Grimm der Fall war. Die Müllerstochter Serilda war mir schnell sympathisch, sowohl ihre fantasievollen Erzählungen als auch der liebevolle Umgang mit den Kindern des Dorfes haben es mir leicht gemacht, die Protagonistin in mein Herz zu schließen. Dabei fand ich sie selbst und auch die Figuren in ihrem Umfeld authentisch und lebensecht dargestellt, ich hatte von allen ein klares Bild vor Augen. Der Schreibstil hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und begeistert, ich mochte mich zwischenzeitlich kaum von dem Buch lösen, egal ob zuhause oder in der Bahn. (Einmal hätte ich sogar beinahe meine Haltestelle verpasst, weil ich so in das Leseerlebnis versunken war.) Trotz der finsteren Umgebung des Erlkönigs und seines reichlich brutalen Vorgehens habe ich die Stimmung um Serilda überwiegend entspannt und positiv empfunden und habe mich wunderbar unterhalten gefühlt. Da es einen zweiten Teil geben wird, war zu erwarten, dass die Geschichte mit einem Cliffhanger endet, jetzt kann ich die Fortsetzung kaum erwarten. Für diesen märchenhafte Fantasyroman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus. Fazit: Die Adaption des Märchens vom Rumpelstilzchen hat mich trotz der typisch düsteren Hintergrundatmosphäre auf jeder einzelnen Seite bezaubert, dieses wunderbare Lesevergnügen empfehle ich gern weiter.