Marius
Richard Powers zählt zu den großen Autoren der amerikanischen Gegenwart. Dass er die Gegenwart und ihre Entwicklungen ernst nimmt, das zeigt auch sein neuester Roman "Das große Spiel". Denn dieser ist ganz auf Höhe technischer Entwicklungen und thematisiert unter anderem das Thema der Künstlichen Intelligenz. Aber auch der Umweltschutz spielt in seinem Roman eine entscheidende Rolle. Denn Powers erzählt von unterschiedlichen Menschen, deren Erzählstränge langsam zusammenfinden. Da ist der Erfinder eines bahnbrechenden Netzwerks á la Mark Zuckerberg, der seine Erinnerungen niederschreibt. Der Bürgermeister eines Atolls im Pazifik hadert, weil ein Großürojekt Fluch oder Segen für seine kleine Insel sein könnte. Eine Künstlerin beschäftigt sich mit den Folgen der Umweltverschmutzung dort auf der Insel und eine Taucherin ist seit Kindesbeinen an fasziniert von der Welt unter Wasser. Diese Figuren finden langsam zueinander, wobei Powers mal der einen, dann wieder einer anderen Figur mehr Raum gibt. Langsam verbinden sich die Erzählstränge - wobei für mich am Ende der Vorbehalt bleibt, dass sich die angeschnittenen Themen der Ökologie und KI-Entwicklung nicht ganz miteinander vermengen und etwas unverbunden nebeneinander stehen. Ansonsten ist "Das große Spiel" aber ein abwechslungsreich erzählter Roman, der die Entwicklungen unserer Tage genau in den Blick nimmt!