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mabuerele

Posted on 5.11.2024

„...Ungläubig starrte Soley auf das Titelbild des Schmierblatt, das vor ihr auf dem Tisch lag. Sie konnte kaum fassen, was sie da sah...“ Es war ihr Freund Greg, der sich am Strand mit einer junge Frau vergnügte. Soley war mehr als sauer. Die Autorin hat einen bewegenden Familienroman geschrieben. Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Der eine spielt 1940 auf Island, der zweite in der Gegenwart. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet. Er bringt die emotionalen Schwingungen gut rüber und vermittelt ein vielseitiges Bild von Island. Die 27jährige Soley ist eine berühmte Sängerin. Seit einiger Zeit aber fühlt sie sich ausgebrannt und leer. Ihre eigenen Lieder berühren sie nicht mehr. Sie fragt sich, ob sie weiter so leben will. Andererseits ist ihr gelungen, wovon viele träumen. Doch das Leben im Lampenlicht hat auch seine Schattenseiten. „...Soleys Stimme war ihr wichtigstes Kapital. Und das sie schlank und mit ihren hellblauen Augen und dem langen glatten blonden Haar einigermaßen attraktiv war, hatte ihren Aufstieg sicher nicht geschadet. Doch was in ihrem Inneren vor sich ging […], danach fragte niemand…“ Gregs Betrug ist nur das Tüpfelchen auf dem I. Sie zieht die Reißleine und macht Schluss mit ihm. Nun hat Soley ein paar Tage Pause. Sie geht nach Cromwell zu ihren Eltern. Dort sieht sie ein Ölgemäde. Die abgebildete junge Frau ist ihr zum Verwechseln ähnlich. Doch keiner weiß, wer sie ist. Soley macht sich auf nach Island, um die Familie ihres Vaters kennenzulernen und zu erfahren, was es mit der Frau auf dem Bild auf sich hat. Soley wird auf dem Hof von Ylsa, der Schwester ihres Großvaters, freundlich aufgenommen. Die Ruhe bekommt ihr. Dort lernt sie Jon kennen. Die erste Begegnung ist eher unerfreulich. Bei gemeinsamen Unternehmen und Gesprächen aber werden Vorurteile abgebaut. Jon ist Meeresbiologe. „...Wenn ich auf dem Meer bin, dann spüre ich eine so enge Verbindung zu den Walen, wie ich es sonst nur selten erlebe, Man lernt da draußen Demut und Bescheidenheit...“ In den Weiten Islands kann Soley ganz sie selbst sein. Es gibt keine Fans, die ihr auf Schritt und Tritt folgen. Dafür lernt sie die Schönheit der Landschaft zu genießen. Sie stellt sich die Frage, was sie wie in ihrem Leben ändern möchte. Als Ylsa ihr einen Karton mit Briefen und Dokumenten ihrer Großmutter in die Hand drückt, taucht Soley tief in das Leben von Sigrun ein. Gleichzeitig erfahre ich als Leser einiges über die Geschichte Islands in der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Faszination der Autorin von Island ist auf jeder Seite spürbar.

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