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rosenrot

Posted on 3.11.2024

Rückkehr in die Berge: Eine Hebamme kämpft um Akzeptanz Wir schreiben das Jahr 1893 und befinden uns im bayerische Bergdorf Brannendorf, wo die junge Hebamme Maria nach ihrer Ausbildung in München zurückkehrt. Linda Winterberg schildert den schwierigen Weg einer jungen Frau, die als Findelkind in ihrer Heimat stets auf Ablehnung stieß und nun, als ausgebildete Hebamme, um Anerkennung und Vertrauen der Dorfbewohner kämpft. Besonders die alte Hebamme Alma, die sich durch Marias Rückkehr verdrängt fühlt, macht ihr das Leben schwer und lehnt Marias moderne Methoden ab. In dem Buch passiert nicht sonderlich viel. Maria wird bei den Geburten, zu denen sie gerufen wird, teils freundlich empfangen, teils mit Misstrauen behandelt. Ein bisschen mehr Abwechslung und Tiefe hätten der Erzählung gutgetan, denn es wiederholt sich zuviel. Zudem sind einige Rechtschreibfehler enthalten. Solche Fehler trüben für mich den Lesegenuss. Nichtsdestotrotz ist die Heldin Maria eine sympathische Figur, die trotz vieler Rückschläge niemals ihre Aufgabe aus den Augen verliert und mutig für das Wohl der Mütter einsteht. Die Darstellung der damaligen Schwierigkeiten – hohe Mütter- und Kindersterblichkeit, schmerzhafte Entbehrungen – bringt das harte Leben jener Zeit gut zur Geltung. Das Buch liest sich leicht und flüssig, doch manchmal verlor ich den Überblick bei den zahlreichen Geburten und Figuren. Insgesamt ein ansprechender Auftakt zur "Kinder-der-Berge-Saga", der unterhält, jedoch ohne allzu viel Tiefe bleibt. Ein netter, leichter Roman, für den ich jedoch nur eine eingeschränkte Empfehlung ausspreche. Von mir bekommt das Buch 3 gutgemeinte Sterne.

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