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»Es gab nicht den einen bestimmten Tag oder den einen besonderen Moment, an dem du mein Herz erobert hast, denn du warst bereist lange davor in meinem Herzen.« Darum geht es: April kehrt in ihre Heimat, die schottische Isle of Skye, zurück, als sie keine Ahnung hat, wie ihr Leben weitergehen soll. Ihre Schauspielkarriere läuft bergab, das Geld ist knapp und die Whisky-Brennerei ihres kürzlich verstorbenen Großvaters wirft kaum Gewinn ab. Doch der Neustart in der Heimat verläuft besser als gedacht und ihre alten Freunde heißen sie mit offenen Armen willkommen. Nur einer nicht. Ihr Jugendschwarm Malcolm. Malcolm verbringt seine Zeit am liebsten allein, zurückgezogen in der Brennerei. April bedeutet deshalb eine Bedrohung seiner Routine – sie liebt die Aufmerksamkeit und zieht sie geradezu magisch an. Ihm kann es daher gar nicht schnell genug gehen, bis April endlich verschwindet. Doch insgeheim wünscht er sich, sie würde dieses Mal für immer bleiben. Meine Meinung: Der Grund, weshalb ich dieses Buch unbedingt lesen wollte, waren die gemütlichen Lesestunden, die alles an dem Buch verspricht. Ein schottisches Setting, noch dazu eine nebelige Insel, die familiäre Brennerei und die süßen, hundischen Stars der Story. Ich finde, das klingt nach einer Geschichte, in der man ganz versinken und sich einfach wohlfühlen kann. Und genau so war es. Erzählstil: Der Roman wird mit wechselnder Perspektive zwischen April und Mal erzählt und ich hatte beide Perspektiven unglaublich gerne. Die Figuren sind sich zu Beginn lange uneinig und geraten immer wieder aneinander. Die unterschiedlichen Sichtweisen zu erfahren, war deshalb unterhaltsam und aufschlussreich. Insgesamt fand ich den Schreibstil angenehm und vor allem flüssig zu lesen. Ich muss aber anmerken, dass der Erzählstil manchmal verwirrend war. Vermutlich lag es teils an einer fehlerhaften Übersetzung, teils an der Logik, jedenfalls waren vereinzelte Beschreibungen (Distanzen, Räumlichkeiten, Bewegungen, Aussehen) widersprüchlich oder passten nicht zusammen. Das verwirrte mich in der ein oder anderen Szene. Figuren: Die Hauptfiguren Mal und April waren mir total sympathisch. April mochte ich für ihre Selbstsicherheit und ihr Feuer. Sie packt an, hilft und lernt dazu, wo es nur geht. Doch sie hat auch ihre Verletzlichen, unsicheren Seiten, was sie real und greifbar macht. Außerdem hat sie ein riesengroßes Herz für diejenigen, die von anderen übersehen werden. Das alles kombiniert sie mit einer Tendenz zur Tollpatschigkeit, wodurch sie mir beim Lesen immer und immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern konnte. Mal habe ich sogar noch einen Tick mehr ins Herz geschlossen. Er ist extrem schüchtern, zurückhaltend und teilweise sogar ängstlich. Er glaubt nicht an sich selbst, dabei ist er ein ganz wundervoller Kerl. Herzensgut, liebevoll, loyal, aufrichtig. Am liebsten hätte ich solch einen Mal für mich selbst ;) Am meisten mochte ich an ihn, wie real seine Unsicherheit und Ängste dargestellt werden. Einfach authentisch. Es gibt einige Nebenfiguren, die aber wirklich nur kleine Rollen spielen und die Geschichte am Rande abrunden. Der Fokus liegt auf den Protas, ihrer Entwicklung und gemeinsamen Geschichte. Schon vom ersten Aufeinandertreffen an hatte ich das eindeutige Gefühl, dass die beiden großartig zusammen passen und die Chemie zwischen ihnen ist unbeschreiblich. Die zwei sind wirklich eines meiner liebsten Buchpärchen. Thematik: Inhaltlich und thematisch ist dieses Buch Liebesgeschichte durch und durch. Der Fokus liegt auf den Gefühlen der beiden füreinander und ihrer persönlichen Weiterentwicklung. Da ich eine wahre Romantikerin bin, war dieses Buch deshalb all das, was ich so sehr liebe. Voller Prickeln und Knistern. Unglaublich süß und romantisch. Eine Geschichte, in die man sich am liebsten wie in eine warme Decke einkuscheln würde. Persönlich verändern sich die beiden Protas eher langsam und unterschwellig, aber wenn ich nun an den Beginn zurückblicke, finde ich die Entwicklung genau richtig. Die Handlung umfasst ein paar Monate – in diesen dreht niemand sein Leben um 180 Grad und das ist auch gar nicht notwendig. Es gibt noch das ein oder andere Nebenthema, April Schauspielkarriere oder der Fortbestand der Brennerei zum Beispiel. Diese Themen spielen aber wirklich nur eine kleinere Rolle. Mir persönlich fehlte nichts, aber man sollte nicht allzu viel Tiefgang erwarten und auch manche Erklärungen und Zusammenhänge werden nur knapp beschrieben. Und wie sieht es eigentlich mit dem Spice aus? Ich habe bereits in einigen Rezensionen zum Buch gelesen, dass es zu viel Spice enthalte, aber dem kann ich nicht zustimmen. Ich persönlich unterscheide immer zwischen übermäßigem, unnötigem Spice und wirklich gutem Spice. Also gut geschrieben, zur Handlung und den Figuren passend und prickelnd zu lesen. Bei APRIL ON MY MIND sprechen wir eindeutig vom guten Spice. Wer aber Spice nicht mag und explizite Szenen für gewöhnlich überblättern, dem empfehle ich dieses Buch nicht. Im letzten Drittel gibt es sehr viel Spice, das möchte ich gar nicht bestreiten. Mein Fazit: APRIL ON MY MIND hat mir wunderschöne Lesestunden zum Wohlfühlen beschert. Ich hatte ganz viel Spaß mit April und Mals Geschichte und liebte die vielen Momente, in denen ich Tränen lachen durfte. Man sollte sich aber darauf einstellen, dass die Lovestory fast den gesamten Roman einnimmt und die Nebenhandlung deshalb kurz kommt. Wenn man sich darüber bewusst ist, kann ich den Roman wärmstens an alle Romantiker:innen empfehlen. Ich vergebe 4 von 5 Sterne. PS: APRIL ON MY MIND ist in sich abgeschlossen, aber wohl der erste Band einer Reihe rund um Mal und seine Geschwister. Wundert euch also nicht, dass bei den Nebenfiguren noch Fragen ungeklärt bleiben. Die Folgebände sind leider (auch auf Englisch) noch nicht erschienen. Ich freue mich jedenfalls sehr darauf, mehr von Elliot Fletcher zu lesen!