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Buchdoktor

Posted on 1.11.2024

Drei Jahre nach den Ermittlungen von Lola Mendt und Frank Elling an einem idyllisch gelegenen See in Mecklenburg bietet Holger Karsten Schmidt zahlreichen Figuren auf in seinem dramatischen zweiten Fall. Nach dem Auffliegen einer Zeugenschutzaktion am Jahresende 2006 ist die 12jährige Bulgarin Sarah offenbar die einzige Überlebende und die einzige Zeugin, die den Ermittlern den Weg weisen könnte, warum mehrere Menschen sterben mussten und nun zwei Sondermittler mit dem Tod kämpfen. In mehreren Handlungssträngen folgen wir abwechselnd Ereignissen am winterlichen Hohensprenzer-See mit Lola Mendt und Frank Elling, wenige Wochen später dem Ersatz-Team Maja Kaminski und Hagen Dudek, mit Rückblicken in das Schicksal Sarahs und weiterer Personen, die offenbar von einem mafiösen Clan aus Bulgarien über Rostock eingeschleust und verkauft werden. Mit dem Wechsel der Zeitebene wechseln also jeweils die Ermittler. Zweifel daran, ob nicht ermittelnde Figuren einer heimlichen Agenda folgen, toppen den spannenden Plot. Sarah zeigt sich als kluge, loyale Figur, die nichts zu verlieren hat und früh erkennt, dass Menschen oft nicht die sind, die sie zu sein vorgeben. Auch Kaminski und Dudek werden zweifeln an dem, was sie zu sehen glauben; Holger Karsten Schmidts Leser:innen sind dem Duo durch Einblick in Sarahs Motive stets wenige Schritte voraus. Nebenbei erfahren wir endlich, warum Lona sich ausgerechnet nach Mecklenburg beworben hat und noch immer im Wohnmobil lebt. Die Bände sollten daher in chronologischer Reihenfolge gelesen werden, um Spoiler zu umgehen. Fazit Mit üppig besetztem Ensemble liefert Schmidt einem komplexen Fall von grenzüberschreitendem Menschenhandel, der die Frage aufwirft, mit welchen Methoden Ermittler überhaupt Zugang zu Organisierter Kriminalität finden. Spannend, komplex, überzeugende Figuren, etwas kürzer und weniger komplex hätte mir der Fall dennoch gefallen. --- Band 2 von 2

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