marcello
Mona Kasten hatte aufgrund des riesigen Erfolgs der „Save Me“-Serienadaption ein bombastisches Jahr. Dazu schließt sie mit „Haunted Reign“ ihre Everfall Academy-Reihe ab, aber das würde ich leider eher nicht zu den großen Erfolgen des Jahres zählen, leider. Auch wenn „Fallen Princess“ nicht mein Jahreshighlight 2023 war, so hat es mir dennoch gefallen, Kasten erstmals im Fantasy-Genre zu erleben und ich fand es auch für einen Auftakt einer Reihe sehr angenehm, weil es nicht überladen an World Building war und dennoch sehr spannend gestaltet war. Dementsprechend war ich jetzt auch froh, in „Haunted Reign“ wieder eintauchen zu können. Der Einstieg ist mir auch trotz des vergangenen Jahres sehr leicht gefallen und ich fand auch, dass es auch so inhaltlich noch sehr vielversprechend wirkte. Dass Zoey sich so sehr nach emotionaler Abstumpfung gesehnt hat, das hat gut in die Geschichte gepasst und es hat ihr als Figur auch Raum gegeben, trotz Kenna und Murphy, dennoch auf ihre Art zu leiden, weil sie schlimm betrogen wurde. Das Verhältnis zu Dylan ist dann auch angemessen, aber es ist distanziert, aber genau im richtigen Abstand werden immer Szenen gegeben, die die Verbindung unterstreichen. Dementsprechend bin ich sehr optimistisch in das Buch gestartet und dann auch die Ankündigung des Turniers hat als Ausgangspunkt für den Schwerpunkt gepasst. Mit den ersten beiden Prüfungen ist es auch gut weitergegangen. Ich fand sie in der Abwechslung gut gestaltet und man hat bei Zoey richtig gemerkt, wie bei ihr wieder etwas angefacht wurde. Dazu wurden die Beziehungen um sie herum auch weiter intensiviert und mir hat auch genauso gefallen, dass mal andere Figuren wie Lorcan und Georgina eine konkretere Rolle eingenommen haben. Aber dann passierte der Effekt, dass ich merkte, die Seitenzahlen laufen aus und da merkte ich dann auf einmal einen inneren Widerstand. Denn es ist noch kein dritter Band angekündigt. Vielleicht soll es das jetzt auch wirklich sein, aber egal wie, man hat einfach überdeutlich gemerkt, dass Kasten es auf einmal eilig hatte. Für die Liebesgeschichte war noch Raum genug. Okay, ist für die Zielgruppe natürlich auch wichtig, aber ich hätte tatsächlich sogar auf ein paar Szenen davon verzichtet, wenn ich dafür mehr inhaltliche Tiefe bekommen hätte. Denn alles rund um Zoeys Kräfte finde ich einfach schlecht ausgearbeitet. Ich habe den Eindruck, dass sie im Grunde nur 30% vielleicht davon wirklich für sich schon angenommen hat. Auch der Kurs mit der Seelenführung. Er wurde immer wieder angesprochen und wie wichtig er sei. Wofür denn jetzt eigentlich? Im letzten Fünftel habe ich dann richtig gemerkt, an wie vielen Ecken Kasten Neugier erweckt hat, nur um es jetzt krass abzukürzen und das finde ich einfach schade. Ich weiß nicht, ob sie für sich vielleicht auch erkannt hat, es ist doch nicht ihr Genre, weil ich diesen Kritikpunkt bei ihr auch noch nie so deutlich hatte, aber auch wenn, dann ist es vom Marketing auch bedauernd, weil es groß aufgezogen ist, aber es bietet dafür nur wenig an. Auch der erneute Showdown, er erinnerte mich zu sehr an Band 1 und mir ist wieder nicht so richtig deutlich geworden, was eigentlich das Anliegen der Sammlung der Gegenstände soll. Auch hier also wieder eine Abkürzung. Fazit: „Haunted Reign“ startet eigentlich völlig okay und auf dem Niveau von Band 1. Erwartungen wurden sofort geformt und dann war leider nicht mehr zu übersehen, dass es auf einmal schnell gehen musste. Leider ist auch nicht bekannt, ob es noch weitergehen wird, das macht das ganz noch seltsamer. Aber klein für sich war die Handlung okay, in einer größer aufgezogenen Welt ist es aber massiv zu wenig.