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claudi-1963

Posted on 28.10.2024

"Seufzend öffnete Leonie den ersten Ordner und blätterte durch die Seiten. Hefezopf, Zimtschnecken, Himbeertorte, Sachertorte – alle Rezepte waren da und bei jedem einzelnen Rezept lief Leonie das Wasser im Mund zusammen." (Buchauszug) Kurz vor Weihnachten bekommt Leonie eine erschütternde Nachricht, dass ihre Großmutter verstorben ist. Sie war ihre letzte Verwandte, die nach dem Tod der Eltern noch für sie da war. Das Einzige, was ihr nun noch bleibt, ist Omas Bäckerei im kleinen Dorf im Schwarzwald. Doch sie ist Logopädin und keine Konditorin, allerdings ist die Bäckerei alles, was von ihrer Kindheit übrig geblieben ist. Kurzerhand stellt Leonie den stattlichen Konditor Hannes ein, der sie mit herrlichem Gebäck verzaubert. Bis eines Tages ein verwahrlostes, hungriges Mädchen auftaucht und für jede Menge Wirbel sorgt. Doch gleichzeitig liegt Leonie viel an Mila und sie will ihr weiterhelfen. Doch hat Mila etwas mit dem Einbruch und dem Brand zu tun und was für ein Geheimnis umgibt Hannes? Meine Meinung: Ein Cover mit dem bezaubernden, verschneiten Haus macht mich neugierig auf diese weihnachtliche Geschichte. Der Beginn ist schon extrem traurig. Nicht nur die Verabschiedung von Leonie in die Schweiz, die Oma alleine lässt. Nein, acht Jahre später verliert sie auch noch ihr letztes Familienmitglied und muss ihre Großmutter zu Grabe tragen. Sie hinterlässt ihr die kleine Bäckerei, indem sie an Weihnachten immer mit Oma Plätzchen gebacken hat. Besonders ihre Zimtsterne sind Leonies Lieblingsplätzchen. Hin und hergerissen, was sie tun soll, entscheidet sie sich für den Erhalt der Bäckerei. Mit Konditor Hannes macht sie dann einen wahren Glücksgriff und die Bäckerei läuft sehr gut. Allerdings tauchen Probleme auf, als die hungrige Streunerin Mila vor dem Haus auflauert. Mit ihrer schlechten Erziehung sorgt sie für jede Menge Chaos und bringt jede Menge Unruhe in Leonie und Hannes Freundschaft. Als ein Brand kurz vor Weihnachten vieles zerstört, steht Leonie kurz vor der Aufgabe. Hat Mila das Feuer gelegt und was für ein Geheimnis hat Hannes? Eingeteilt in 42 Kapitel erleben wir Leonies Kampf mit ihrer neuen Existenz als Bäckereibesitzerin, ihre Freundschaft zu Mila und Hannes und dessen spätere Liebe. Leonie ist gebrandmarkt durch den viel zu frühen Tod der Eltern und hat Bindungsängste. Diese schüren immer wieder ihre Zweifel, ob bei Freundschaften oder Beziehungen. Ansonsten hat sie ein wirklich gutes Herz, was man vor allem an der Sorge um Mila spürt. Ähnlich ist es bei Hannes, dessen Freundschaft zu einem alten Schulfreund immer wieder von diesem ausgenutzt wird. Mila hat es nicht einfach im Leben. Die Mutter im Gefängnis, der Vater Alkoholiker und sie wird mit allem alleine gelassen. Niemand kümmert sich darum, ob das Mädchen was zu essen hat. Auch Leonies Trauer lässt mich nicht kalt und treibt mir oft die Tränen ins Gesicht. Ebenso geht es mir mit Mila, doch mitunter bin ich auch wütend über die Dreistigkeit, die sie an den Tag legt. Allerdings spürt man zusehend, wie Vertrauen und Liebe das Mädchen verändern. Ruhige Zeiten werden von jeder Menge Turbulenzen und Problemen abgelöst, was für viel Abwechslung sorgt. Gut gefallen mir außerdem die Rezepte, die zwischen die Kapitel einfließen. Von Schwarzwälder Kirschtorte bis Schokoladenbrot befinden sich 5 leckere Rezepte zum Nachbacken in diesem Buch. Selbst wenn ich hier den Schwarzwald als Lokalkolorit wenig spüre, hat mich vor allem die herzliche Geschichte erwärmt und emotional berührt. Ich gebe 5 Sterne und möchte Sie definitiv weiterempfehlen.

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