violettera
Ferienparadies oder Höllentrip Der Roman beginnt als präzise, realistische Schilderung der Beziehungsprobleme von 8 Menschen in einem Ferienflieger, die sich auf dem Weg in ihr Ferienparadies wähnen, aber ihrer täglichen Beziehungshölle nicht entfliehen können. Sie leben in einem Gespinst aus Zwängen, belügen sich selbst und ihre Nächsten. Nun treten Störungen auf: ein gewaltiges Unwetter zwingt das Flugzeug zur Umkehr. Schließlich landet es doch auf der griechischen Ferieninsel im Mittelmeer, aber es folgen immer mehr Irritationen, die sich schließlich zur Katastrophe verdichten. Zuvor aber mischen sich die 8 Personen neu: Wie in einem Märchen bilden sich neue Paare, so dass bald alle glücklich sind und darüber hinaus auch bestens miteinander auskommen, die perfekte Ferienidylle scheint zu beginnen. Wer hatte da seine Hand im Spiel? Aber dann gefährden immer mysteriösere äußere Einflüsse ihr Glück. Eingestreut in diese Erzählung gibt es eine zunächst schwer verständliche Parallelhandlung in Los Angeles, angesiedelt zwischen modernster digitaler Überwachung und griechischer Mythologie, insbesondere des Götterboten Hermes mit den geflügelten Füßen. Der war bekanntlich zuständig für die Kommunikation zwischen Menschen und Göttern, begleitete auch die Verstorbenen in die Unterwelt zu ihrem Bestimmungsort. Das alles ist gut beobachtet und knapp geschildert, witzig und sehr unterhaltsam, mit einer gehörigen Portion Spannung und einer erfrischenden Mischung aus realitätsnaher Erzählung und mystischer Fiktion. Kurz, eine ebenso vergnügliche wie rätselhafte Lektüre.