mabuerele
„...Du bist das Rätsel, das wir niemals lösen konnten...“ Diese Worte spricht Earl nach Pippas Tod zu Clayton. Zuvor war eine Menge geschehen. Der Autor hat einen tiefsinnigen Roman geschrieben. Der Schriftstil ist ausgefeilt. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Sie spielt in zwei Handlungsebenen. Die eine beginnt im Jahre 1979, als die 52jährige Pippa in Islington den Club der Rätselmacher gründet. Der zweite spielt nach Pippas Tod. Clayton macht sich auf die Suche nach seinen Wurzeln. „...Begonnen hatte das alles schon, als Pippa krank wurde. Da hatte er einen neuen Impuls in sich gespürt: den Wunsch, die Wahrheit herauszufinden, woher er kam, wer seine leiblichen Eltern waren und warum sie ihn vor 25 Jahren auf den Stufen der Gemeinschaft ausgesetzt hatten...“ Im Club der Rätselmacher finden sich all diejenigen zusammen, denen das Erstellen von Knobelspielen, Puzzeln und Rätseln ein Herzensbedürfnis ist. Sie gehören jeweils zu den Besten ihre Zunft. Nach den Zusammenkünften der ersten Zeit leben sie später in Pippas Elternhaus. Nicht immer ist es einfach, aber die Gemeinschaft trägt sie. „...Erfolg im Leben hing davon ab, dass man sich anpasste, nicht dass man herausstach. Jeder war auf der Suche nach dem leeren Kästchen, in das man sich hineinfallen lassen konnte. Die Menschen waren alle nur ungelöste Fragen im alltäglichen Kreuzworträtsel der Welt...“ Man wächst zusammen und man altert zusammen. Vor 25 Jahren stand dann eine Hutschachtel vor dem Haus. Darin lag ein Baby. Clayton ist in dieser Gemeinschaft aufgewachsen. Die Welt außerhalb seiner Umgebung blieb ihm fremd. Pippas Vermächtnis für ihn ist ein Rätsel, dass ihn zu seinen Wurzeln führen, ihn aber auch die Weichen für die Zukunft stellen soll Die Gespräche zwischen Earl und Clayton gehen in die Tiefe. Earl versucht Clayton zu verklickern, dass die Jahre der Gemeinschaft gezählt sind. „...Das Leben ist ungewiss, der Tod aber, der ist sicher...“ Earl sorgt dafür, dass Clayton die Aufforderung des Rätsels annimmt und seine Komfortzone verlässt. Auf seinen Weg erfährt er Hilfe, findet Freundschaft, lernt sich selbst kennen und begreift, dass es viele Arten der Liebe gibt. „...Im Leben gibt es häufig mehr als einen Weg zum Ziel...“ Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Eine willkommen Zugabe waren die eingebettete Rätsel.