herbstrose
Liebe kennt keine Grenzen und keine Nationalitäten Die einundzwanzigjährige Luise Adler ist eine der vielen jungen Frauen, die sich nach dem Krieg in einen amerikanischen Besatzungssoldaten verliebten – sie alle versprachen sich in den USA ein besseres Leben. Mit einem der letzten Flüge im Dezember des Jahres 1948 fliegt sie nach New York, zusammen mit vielen anderen hoffnungsvollen „Kriegsbräuten“, den sog. War Brides. Alle werden sie von ihren Verlobten und Freunden abgeholt, nur eine bleibt verloren am Flughafen zurück: Luise. Wo ist ihr Verlobter Joseph Hunter? Das fragen sich auch die Presseleute, die auf sie aufmerksam werden. – Siebzig Jahre später ist auch Luises Enkelin Elfie auf dem Flug nach New York. Sie will ganz überraschend ihren dort studierenden Verlobten besuchen und ihm mitteilen, dass sie nun bereit ist zu heiraten. Ob die Überraschung gelingen wird? Charlotte Inden, geb. 1979, ist eine deutsche Schriftstellerin. Sie studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Film- und Fernsehwissenschaften in Marburg, London und Straßburg und arbeitet als Redakteurin bei einer Tageszeitung. Seit 15 Jahren schreibt sie erfolgreich Kinder- und Jugendbücher – „Im Warten sind wir wundervoll“ ist ihr erster Roman für Erwachsene. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Karlsruhe. Es handelt sich hier um einen Roman mit fiktiven Personen, zu dem sie jedoch durch eine wahre Begebenheit inspiriert wurde, wie Charlotte Inden in einem Interview ausdrücklich betonte. Die Geschichte spielt in zwei verschiedenen Zeiten, die in 33 Kapitel aufgeteilt sind und ständig wechseln. Die nicht chronologische rasche Abfolge und die teils extrem kurzen, abgehackten Sätze sind, zumindest zum Anfang, dem Lesefluss sehr hinderlich. Hat man sich erst daran gewöhnt, entwickelt sich um Großmutter Luise eine spannende, einfühlsame und bewegende Geschichte, die die Einstellung der damaligen Besatzungsmacht zu den deutschen Fräulein eindringlich verdeutlicht. Der zweite Erzählstrang spielt in der Gegenwart und handelt von Luises Enkelin Elfie, die im Flugzeug beginnt, ihrem Sitznachbarn die Geschichte ihrer Großmutter zu erzählen. Sowohl inhaltlich als auch sprachlich fällt dieser Teil, verglichen mit dem historischen Geschehen, stark ab. Das Geschehen wirkt erdacht, ist ohne Tiefgang und stark vorhersehbar, ja stellenweise beinahe schnulzig. Für mich mindert dies den ansonsten ausgezeichneten Gesamteindruck. Fazit: Ein außergewöhnlicher Roman – mitreißend und unterhaltend die Geschichte in der Nachkriegszeit, während mich das Geschehen in der Gegenwart nicht berühren konnte.