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Dirty Diana, Roman vom Autorenduo Jen Besser und Shana Feste, 320 Seiten, erschienen im Rowohlt-Verlag. Auftaktband, zur Dirty Diana Trilogie – basierend auf einen erfolgreichen Podcast. Diana ist in den 40igern, ist wohlsituiert, Ehefrau und Mutter. Sie liebt ihren Mann Oliver, doch ist ihre Liebe nicht mehr so frisch und aufregend wie zu Beginn. Diana sieht sich gerne in der Rolle der Ehefrau und Mutter. Eines Tages kommen ihr die Bänder eines Kunstprojektes aus vergangenen Zeiten in die Hände. Interviews verschiedener Frauen zu ihren erotischen Fantasien. Auf einem Trödelmarkt entdeckt sie eine Aufnahme des Fotografen Jasper, mit dem sie einst eine leidenschaftliche Affäre verband. Sie beschließt ihr Projekt von damals fortzuführen und die Erotik in ihrer Ehe wiederzubeleben. Das Buch ist in zwei Zeitebenen aufgeteilt, Diana damals und Diana und ihr Erleben heute. In 24 Kapitel aufgeteilt und gegliedert in damals und heute, geschrieben im Ich-Stil aus der Sicht Dianas, der Leser ist also zu jeder Zeit unmittelbar am Geschehen dran, sieht die Situationen aus der Sicht der Protagonistin. Die Interviews auf den Audio-Aufzeichnungen sind kursiv und fett gedruckt, sind somit deutlich hervorgehoben. Den Song „Dirty Diana“ von Michael Jackson hatte ich während der Lektüre ständig im Kopf. Ein mutiger und unzensierter Blick auf weibliches Begehren und das Innenleben einer sterbenden Beziehung- Der Roman und Dianas Geschichte ist unglaublich spannend. Es liest sich flüssig und es ist schwer das Buch überhaupt aus der Hand zu legen. Die Empfindungen Dianas gingen mir oft sehr nahe. Die Übersetzung von Sabine Lengenfeld scheint mir gelungen. Die beschriebenen Liebesszenen sind aufregend erotisch und ästhetisch beschrieben, zu keinem Zeitpunkt entstand das Gefühl sich fremdschämen zu müssen. Dianas Geschichte ist nachvollziehbar und glaubhaft, die Situation und der Alltag in einer langjährigen Ehe werden hervorragend und einfühlsam beschrieben. Beide Ehepartner Diana und auch Oliver sind sympathisch und sie handeln authentisch, wobei sehr gut rüberkommt, dass der Lauf der Geschichte von beiden eigentlich so nicht gewollt ist. Deshalb freue ich mich schon auf die Fortsetzung, die ich unbedingt lesen möchte. Obwohl es viele Charaktere in der Handlung gibt, sympathische z.B. Alicia L’Wren und auch Barry, gab es auch Personen die unerträglich rüberkamen Raleigh z.B., auch Jasper mochte ich nicht. Eine Leseempfehlung und von mir 4 Sterne