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Blicke auf den Verlust Daniela Krien „Mein drittes Leben“. Ja, was soll ich sagen. Wieder ein Volltreffer! Wieder 5 Sterne! Wieder bin ich begeistert und möchte Daniela Krien auf ihren Thron setzen und sie vergöttern! Ich hatte Angst vor diesem Buch. Muss ich zugeben. Nicht weil ich Angst hatte vor dem Umgang der Daniela Krien mit diesem Thema. Ich hatte vor dem Thema Angst. Schon der Verlust ist heftig. Aber der Verlust eines Kindes und dazu dann die Mutter und ihre Sicht, ihr Erleben. Es gibt glaube ich nichts Schlimmeres, was einer Mutter passieren kann. Ich hatte aber überhaupt keinen Grund für meine Angst. Wie Daniela Krien an dieses schlimme Thema herangeht, verdient Bewunderung. Linda verliert ihre Tochter Sonja durch einen Unfall. Was das mit ihr macht, schildert Daniela Krien gekonnt und intensiv. Wir begleiten Linda in ihrer Trauer, in den Phasen der Trauer. Dabei ist dieses Buch nicht vollkommen herzzerreißend, sondern versucht die Kraft in uns zu fokussieren. Die Kraft in uns, die es uns schaffen lässt solche Traumata zu verarbeiten, die Kraft in uns, die es uns schaffen lässt mit solchen Traumata zu leben. Linda geht ihren Weg und wir dürfen sie dabei begleiten. Das ist intensiv und auch ein Geschenk. Denn in diesem Buch liegt auch eine Kraft. Man geht irgendwie gestärkt aus dieser Lektüre. Vielleicht hat dies auch mit meiner Angst vor der Thematik zu tun, mit einem dankbaren Gefühl, dass es nicht so schlimm wurde wie befürchtet. Das denke ich aber eigentlich nicht! Ich denke eher, dass dieses Gefühl des Gestärktseins mit meinem Umgang mit diesem Thema zu tun hat, mit den Gedanken, die da in mir wucherten und mit dem Romanhergang, den die wunderbare Daniela Krien hier vor uns ausbreitet. Sie waren eine glückliche Familie, Linda und ihr Mann Richard, sowie die Kinder Sonja, Ylvie und Arvid. Was der Verlust von Sonja mit dieser glücklichen Familie macht, beleuchtet dieses Buch. Natürlich mit dem Fokus auf Lindas Gedankenwelt. Ein intensives Buch! Ein dunkles Buch! Aber nicht nur dunkel, denn der Trauerprozess verändert die Trauernden nach und nach. Jeder der Trauernden geht anders mit seiner Trauer um, aber sie gehen damit um. Ein Wandel passiert. Wie alles auf der Welt ein stetiger Wandel ist. Was mir sehr gefallen hat, war auch, dass die Krien Verbindungen zu „Die Liebe im Ernstfall“ zieht. Lest selbst. Ebenso wie dieses Buch nicht nur das Trauma fokussiert, sondern auch Bilder auf die Gesellschaft zulässt, nachdenklich macht zu diesem Heute, welches man sich vor Jahren nicht hätte vorstellen können. Wieder ein Knaller aus dem Hause Krien! Lesen! Wie auch alles andere aus der Feder dieser meiner Lieblingsautorin! ❤