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Der Polizist Paul Kramer soll im Hotel Silber, wo er kurz vor Kriegsende von der Gestapo gefoltert wurde, die neue Kriminalpolizei mit aufbauen. Dabei wird schnell klar, dass Hass und Ideologie nach der Kapitulation nicht verschwunden sind, und seine Ermittlungen werden für ihn selbst gefährlich. Das Buch beleuchtet die Geschichte des "Hotel Silber", einem Gebäude in Stuttgart, das über Jahrzehnte hinweg als Polizeidienststelle und Gestapo-Zentrale diente. Der Autor erzählt, wie das Hotel während der NS-Zeit zu einem Ort der Verfolgung und Unterdrückung wurde und Menschen von dort in Konzentrationslager deportiert wurden. Nach dem Krieg wurde das Gebäude weiter als Polizeistation genutzt, ohne dass seine dunkle Vergangenheit aufgearbeitet wurde. Der Prolog startet mit einer sehr tragischen Geschichte. Schon bald ist man richtig in der Handlung eingetaucht und es wird sehr emotional. Die Geschichte wird sehr lebendig und eindrücklich geschildert. Sehr traurig aber doch unverzichtbar um nicht zu vergessen. Die Stimmung der damaligen Zeit ist sehr gut eingefangen. Aber auch ohne große Beschreibungen gelingt es dem Autor in manchen Szenen dem Leser vor Augen zu führen was geschehen ist, manchmal bedarf es nicht vieler Worte. Sie Szenen sind überwiegend an wahren Begebenheiten angelehnt, die wirklich so geschehen sind und sehr gut recherchiert sind. Unvorstellbar was die Menschen zu dieser Zeit erlebt haben. Im Verlauf erfährt der Leser einiges über die Schwierigkeiten, das Land wieder aufzubauen und die Sorge, dass wieder die falschen Personen wichtige Posten begleiten. Die klassischen Krimielemente gehen in der emotionsgeladenen Geschichte ein wenig unter und es ist mehr Erzählung und weniger Krimi. Das Buch ist eine eindrucksvolle Mahnung, dass die Vergangenheit nicht vergessen werden darf. Egal ob als Roman oder als Krimi.