Gabriele
Mitten aus dem Leben Die Zahnärztin Constanze hat sich von ihrem Lebensgefährten getrennt und zieht nun in ein kleines Zimmer in einer Wohngemeinschaft ein. Sie ist kein Gemeinschaftsmensch, weshalb sie das als vorübergehende Notlösung ansieht. Doch es dauert nicht lange, dass sie sich bei ihren Mitbewohnern zu Hause fühlt. Der Wohnungsinhaber Jörg, Murat, der gerne kocht und die arbeitslose Schauspielerin Anke werden zu ihrer Familie; einer Familie. wie man sie sich besser nicht wünschen kann. Das Dumme ist allerdings, dass Jörg nach einer Blinddarmoperation dement wird… Die am 5.Juli 1968 in Köln geborene deutsche Literaturübersetzerin und Schriftstellerin Isabel Bogdan hat einen Roman geschrieben, der etwas aus der Reihe fällt. Sie lässt die Leser abwechselnd in die Köpfe ihrer Figuren schauen, so dass ein gutes Bild der Innenansichten entsteht. Das Äußere bleibt lange unwichtig, kommt erst spät zur Geltung. Kapitel mit Momentaufnahmen der Interaktion untereinander wirken wie kurze Theaterstücke. So bekommt man einen guten Einblick in diese Wohngemeinschaft, in die Verantwortung, die jeder einzelne übernimmt. Ich habe das Buch sehr gern gelesen, hat es mich doch schmunzeln, lachen und nachdenken lassen und sogar dazu gebracht, ein paar Tränchen zu verdrücken. Gleichzeitig ist der Autorin der Blick in ein vergessendes Hirn gelungen, sowie die Sorgen und den Zusammenhalt der Mitbewohner zu verdeutlichen.