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dianae E

Posted on 17.10.2024

Abigail Owen – The Games Gods Play, Schattenverführt Lyra lebt als Diebin um zum einen die Schulden ihrer Eltern abzuarbeiten und zum anderen weil sie nicht weiß, wo sie sonst hingehen soll. Bereits als Baby wurde sie von Zeus verflucht, der ihr jegliche Möglichkeit nahm geliebt zu werden. Deswegen ist es kaum verwunderlich, dass Lyra zornig ist und bei einer Dummheit erwischt wird – ausgerechnet von Hades, dem Gott der Unterwelt. Hades nimmt sie kurzerhand zu seiner Championesse bei den Crucible-Spielen. Das bedeutet Lyra muss gegen zwölf weitere Menschen in einem Wettstreit antreten, den die griechischen Götter des Pantheons sich ausgedacht haben. Der Sieger wird nicht nur einen Wunsch frei haben, sondern auch "seinem" Gott die Macht über alle Götter bescheren. Allerdings hat Hades noch nie bei diesem alle hundert Jahre wiederkehrenden Machtkampf mitgemacht und ist entschlossen, Lyra mit allem was er hat zu unterstützen. Allerdings sind Einmischungen der Götter nicht erlaubt und nichts geringeres als Lyras Leben spielt auf dem Spiel. Die anderen Götter rebellieren, die Strafen werden drakonisch, die Spiele gefährlich bis tödlich. Schon bald wird Lyra nicht nur wegen ihrer Verbindung zu Hades von ihren Mitstreitern und Göttern gehasst, sondern entwickelt auch noch Gefühle für den dunklen Gott der Unterwelt. Der Druck wächst und aus Überleben, wird die Not das Crucible zu gewinnen, nicht nur für Hades oder für sich, sondern auch um den Preis zu erhalten: einen Wunsch, der Leben verändert. Wow, war für ein Fantasy-Spektakel. Mit eines der besten Bücher, die ich dieses Jahr in diesem Genre gelesen habe. Bisher kannte ich noch kein Buch der Autorin. Der Erzählstil ist locker, fesselnd und die Story wird schnell zum Pageturner. Hier haben wir eine gute Mischung auf Fantasy, Mythologie, Romance, Humor, Sarkasmus, Action, Hochspannung und dazu ein gutes, hohes Tempo. Positiv fallen hier die Kapitelüberschriften und die Gliederung des Buches auf. Die Geschichte wird aus der ich-Perspektive von Lyra erzählt, die widerwillig am Wettkampf teilnimmt und durch ihre Schlagfertigkeit und Cleverness überzeugen kann. Die Liebesgeschichte ist zwar vorhanden, aber im Fokus steht das Crucible. Lyra hat mir auf Anhieb gefallen, zwar gerät sie auch in leichter Verzückung, wenn es um Hades geht, aber sie lässt sich nicht unterkriegen, ist streitlustig, sarkastisch und nicht auf den Mund gefallen. Dazu hat sie eine gute Kombinationsgabe und was noch viel wichtiger ist, sie weigert sich, in dem Wettkampf zu verletzten oder zu töten, womit sie nicht nur einmal aneckt. Dadurch, dass niemand will, dass Hades gewinnt, wird ihr das Leben zusätzlich erschwert. Auf der Gefühlsebene ist die Figur extrem gut ausgearbeitet ohne das es kitschig oder schnulzig wird. Ich bin sehr angetan. Hades ist der grumpy-düstere Gott mit einem großen, dunklen Geheimnis, wenig Freunden und dennoch blinzelt immer wieder der Schalk durch. Er bricht Regeln und unterstütz Lyra, dabei merkt man recht zügig, dass auch der Gott von Lyra angetan ist. Charon und Cerberus haben mir oft ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert und haben viel zum schmunzeln beigetragen. Die verschiedenen Schauplätze, und davon gibt es einige, denn durch die Aufgaben der Götter haben wir viele Ortswechsel, sind extrem anschaulich und atmosphärisch ausgearbeitet. Selten habe ich eine so gut durchdachte Welt erlebt. In sich bleibt alles miteinander verbunden. Auch die erdachten Kreaturen aus der Mythologie/Antike sind hier zum Vorbild genommen und angepasst worden, damit die Story noch mehr Spannung erzeugt. Die Story ist fesselnd und konnte mich auf allen Ebenen überzeugen. Wenn es um Götter geht, geht es meist auch um Gewalt. Die Wettstreit-Mentalität tut ihr übriges, und schon bald gibt es die ersten Verluste unter den Spielern aber auch Zivilisten. Dadurch gibt es gut durchdachte Aufgaben, die viel Spannung in die Story bringen. Mir hat besonders gut der Mythologische Anteil gefallen, aber eben auch das die Autorin die bekannten Pfade verlässt und ihre eigene Geschichte daraus macht. Besonders gut gefällt mir, dass die Liebesgeschichte Zeit hat sich zu entwickeln und diese die eigentliche Geschichte nicht überwältigt. Für mich ist "The Games Gods Play" eines meiner Jahreshighlights und ich habe dieses Jahr schon einige sehr tolle Bücher gelesen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung. Fazit: Für mich ein Jahres-Highlight. Wenn ich könnte würde ich mehr als 5 Sterne vergeben.

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