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kikiii04

Posted on 15.10.2024

Darum geht es: Nach dem Tod ihres Großvaters vor einem Jahr, hat Lindsay seine Werkstadt übernommen. Doch anscheinend traut niemand auf dem schottischen Lande einer jungen Frau den Beruf einer Automechanikerin zu und so steht Lindsays geliebte Werkstatt kurz vor dem Aus. Jede Kundschaft ist ein Hoffnungsschimmer für sie – doch als der aalglatte und hochnäsige Immobilienmakler Colin mit seinem liegengebliebenen Oldtimer in der Werkstatt auftaucht, wittert sie keine Hoffnung. Im Gegenteil – Colin ist ihr auf Anhieb suspekt. Da mag er noch so attraktiv aussehen. Als Lindsay ihrem Bauchgefühl folgt, entdeckt sie, dass Colin wirklich nicht der ist, für den er sich ausgibt. Aber womöglich ist er trotzdem genau das, was Lindsay in ihrem Leben braucht … Meine Meinung: Die Idee von WEIHNACHTLICH VERLIEBT IN DEN SCHOTTISCHEN HIGHLANDS hat mir direkt gefallen. Ich mag Geschichten mit starken Frauen, die (zum Beispiel durch ihren Beruf) von der Norm abweichen. Zudem kann ich mir kaum ein gemütlicheres Setting für einen Weihnachtsroman denken, als die schottischen Highlands. Trotzdem muss ich rückblickend sagen, dass die Umsetzung nicht perfekt ist. Erzählstil: Der Schreibstil ist einfach gehalten und so hatte ich keine Probleme, in die Geschichte hineinzufinden. Mir hat gefallen, dass die Geschichte mit wechselnder Perspektive zwischen Colin und Lindsay erzählt wird. Im weiteren Verlauf habe ich beim Erzählstil aber Abzüge feststellen müssen. Das eine ist, dass mir der Schreibstil etwas zu einfach war, was das Lesen mit der Zeit zäh werden ließ. Auch fand ich, dass er etwas Distanziertes an sich hatte, sprich der Text fühlte sich mehr nach Beschreibung als nach Erzählung an. Und leider muss ich auch anmerken, dass mir einige Fehlerchen aufgefallen sind. Rechtschreibung, fehlende Wörter und Buchstaben, Grammatik oder auch inhaltliche Ungereimtheiten. All das wirkte wie ein Haufen von Flüchtigkeitsfehlern, was zumindest unterbewusst einen etwas unprofessionellen Beigeschmack hinterlässt. Ebenso fielen mir zu viele Füllwörter auf, die ein Roman eigentlich nicht braucht. Figuren: Mit den Figuren kam ich schnell klar. Lindsay war mir als die selbstständige Frau, die mutig anpackt, sympathisch. Colin macht es einem am Anfang nicht ganz so leicht, weil er wie ein stereotypischer Snob daherkommt. Doch das fand ich eigentlich unterhaltsam und außerdem war mir schnell klar, dass Colin auch eine ganz andere, weiche Seite in sich trägt. Mit der Zeit war meine Sympathie für die beiden fast schon vertauscht. Colin entpuppt sich als absoluter Traummann und Gentleman (manchmal schon zu perfekt um wahr zu sein), während Lindsays Stimmungsschwankungen auch mal nerven können. An sich fand ich die Hauptfiguren gut angelegt, auch relativ gut ausgearbeitet, aber ich hatte nie das Gefühl, sie hundertprozentig zu kennen und sie ganz zu fassen zu bekommen. Die Nebenfiguren waren ein lieber, schrulliger Haufen – die Bilderbuchbewohner einer idyllischen Kleinstadt. Sie waren manchmal fast zu schön, um wahr zu sein, aber da drücke ich bei einem Wohlfühlroman gerne ein Auge zu. Handlung: Die Geschichte konnte mich rasch packen, weil ich Colins Auftreten amüsant fand und das erste Aufeinandertreffen der beiden sogar noch mehr. Mir haben die sanften Enemies-to-Lovers-Vibes gefallen und die langsame, zögerliche Annäherung von Lindsay und Colin war unterhaltsam zu verfolgen. Colin durchläuft eine tolle Entwicklung, wobei mir das zu schnell ging. Die Lovestory selbst ist absolut Slowburn und auch wenn ich ein großer Fan von Slowburn bin, hätte der erste Kuss – so perfekt er war – gerne ein paar Seiten früher passieren dürfen. Ich möchte noch anmerken, dass man in Sachen Lovestory Geduld haben muss, weil sich das romantische Knistern Zeit lässt. Aber mit kleinen Anlaufschwierigkeiten kamen die Funken dann auch bei mir an. Stimmung: Dafür, dass der Roman die Weihnacht sogar im Titel trägt, fand ich die Weihnachtsstimmung nicht wirklich ausgeprägt. Das Buch wird erst am Ende weihnachtlich und es ist eine andere Art von Weihnachtsfeeling. Obwohl ich dies erfrischend zu lesen fand, hätte ich mir gewünscht, dass sich das Buch von Anfang an nach Winter, Lichterglanz und zauberhafter Weihnachtszeit anfühlt. Mein Fazit: WEIHNACHTLICH VERLIEBT IN DEN SCHOTTISCHEN HIGHLANDS ist eine entschleunigende, unterhaltsame Lektüre, die Spaß zu lesen macht, aber Luft nach oben hat. Wo zu Beginn noch mit Klischees gespielt wurde, wird das Buch zunehmend klischeehaft kitschig – darauf sollte man sich einstellen. Außerdem würde ich das Buch nicht als Lektüre pünktlich zu Weihnachten empfehlen, weil es dazu nicht weihnachtlich genug ist. Für die kältere Jahreszeit ist es aber eine süße Story, der ich 3 von 5 Sternen gebe.

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